Etwas OT:innen/d....

ich finde du verharmlost das Thema Vergewaltigung mit solchen Aussagen ziemlich. Findest du das angebracht?

Warum wehrst du dich so mit Händen und Füßen? Glaube das ist genau die Adresse für solche Maßnahmen. Gendersternchen oder Innen geht garnicht, das ist doch eine gut lesbare sprachliche Lösung, was ist denn nun wieder verkehrt? Klingt danach als ob du prinzipiell gegen neutrale Sprache wärst.

übertrage dieses Verhalten mal auf die Themen Windenergie und Elektromobilität. Da gibt es einige die genauso Argumentieren...

Zur Wortwahl der Vergewaltigung: Da hast du Recht, und das hätte ich in meinem ersten Post so nicht schreiben sollen.

Zur Lesbarkeit: Ja, mit * geht. Aber der Sprachfluss, die inhaltliche Fokussierung und für mich auch die Schönheit der Sprache gehen durchaus verloren. Das merke ich leider im beruflichen Alltag. Wohlgemerkt geht es mir dabei um die gesprochene Sprache. Ich finde die Lösung nicht gelungen, und nach wie vor frage ich mich, welcher Anteil der Betroffenen diese Änderungen billigt, mitträgt oder für notwendig hält.

ich sehe das so: die mutmaßlichen Nutznieser sind eher keine Bildungsbürger und können das garnicht überblicken. Ausgedacht haben sich das Soziologen, den Effekt wird man erst in der nächsten oder übernächsten Generation spüren können...

"Unsere wird gerade VERGEWALTIGT."

genau!!
Ich hab noch richtig Schreiben und Lesen gelernt.

z.B. im TV, was heißt das: Der Ball wurde durch den Mittelstürmer ins Tor geschossen.
"durch den Mittelstürmer" Körperverletzung, ist er dann tot?

Pizzatreff: treffen sich da Pizzen?

Schuhbar: saufen sich da Schuhe einen an?

oder neulich am Kiosk: kühle Geränke...., Aha, er kühlt unsere mitgebrachten Getränke.
Hat blöd geguckt, als ich ihm unseren Kasten Bier zum Kühlen brachte.
Wenn er kalte Cola verkauft, heißt es: gekühlte Getränke.

Solange man das gesprochene Wort von Bewohnern anderer Bundesländer, in Bayern auch anderer Landkreise nicht versteht, sind solche zusätzlichen Erschwernisse bei der gesprochenen Sprache nicht relevant. Vor dieser Erfindung war es wenigstens noch möglich, geschriebene Texte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum ohne die Gefahr gesundheitlicher Folgen lesen zu können.

stromkreisparadies schrieb: Ausgedacht haben sich das Soziologen,

Wann immer der Mensch vorsätzlich in bestehende Ökosysteme eingegriffen hat, hat er die tatsächlichen Folgen nicht in vollem Umfang überblicken und richtig einschätzen können. Das dürfte hier nicht anders sein.

stromkreisparadies schrieb: den Effekt wird man erst in der nächsten oder übernächsten Generation spüren können...

Ziemlich anmaßend von den Soziologen, zu glauben, sie könnten ganze Generationen Jahrzehnte später in eine von ihnen gewünschte Richtung lenken. Im Sinne von „wehret den Anfängen“ möchte ich hier kurz an Orwells Novelle 1984 erinnern, Stichwort „ Neusprech “.

Aber beruhigenderweise hat die Natur noch immer einen Weg gefunden, menschliche Eingriffe auszugleichen. In diesem Fall ist die „Korrektur“ schon sichtbar, weil es einen ganz starken Trend gibt, geschriebene Sprache zunehmend durch Videos und „lustige“ Bildchen zu ersetzen.

Da ist es dann auch egal, wenn irgendwelche Sprachwissenschaftler sich abenteuerliche Gerundiumkonstruktionen ausdenken, weil es in Zukunft hauptsächlich sie selber sein werden, die sich mit diesen Dingen auseinandersetzen müssen. Otto Normalbürger(in) wird dann eher darüber diskutieren, wie man diverse und andere Geschlechter sowie alle Hautfarben in ein kleines Erklärbär(in)video stopfen kann, ohne gleich einen ganzen Spielfilm draus zu machen

Olaf schrieb: Der Ball wurde durch den Mittelstürmer ins Tor geschossen.
"durch den Mittelstürmer" Körperverletzung, ist er dann tot?
[schnipp-schnapp]
Wenn er kalte Cola verkauft, heißt es: gekühlte Getränke.

Nein. In beiden Fällen hast Du - fahrlässig oder vorsätzlich - den jeweiligen Kontext außer Acht gelassen, dessen Nutzung die Flexibilität der deutschen Sprache erst ermöglicht. Die von Dir monierten, sprachlichen Konstruktionen sind beide Male zwar ambivalent, aber sprachlich korrekt.

Es bedarf hier der entsprechenden Einordnung durch den Hörenden/Lesenden (für die Sprachneutralisten und -innen: natürlich auch durch die Hörende/Lesende - die sprachlich korrekte Darstellung von „divers“ ist mir leider nicht geläufig), was aber mit etwas gutem Willen problemlos machbar ist.

stromkreisparadies schrieb: ich finde du verharmlost das Thema Vergewaltigung mit solchen Aussagen ziemlich. Findest du das angebracht?

Ich rede davon, daß SPRACHE vergewaltigt wird. Nicht Frauen oder Kinder. Und das ist nun mal Fakt.
Meine Hoffnung liegt darin, daß diesen Schmarrn eh keiner auf der Straße "sprechen" wird UND
daß Druckerzeugnisse die in dieser Kunstsprache verlegt werden wie Blei in den Regalen liegen bleiben!

Ich stelle mir gerade vor, wie sich zwei unterhalten: "Entschuldigung, können sie mir sagen wo hier die Geschäft mit dem/der Haare schneidenden ist?"
Da gehen sie das Straße runter bis zu dem dem/der den Verkehr regelnden, dann sehen sie vorne den Eis verkaufenden und an die Ecke ist die Laden.

Warum wehrst du dich so mit Händen und Füßen?

Weil es genau die falsche Stelle ist Sexismus, Frauenfeindlichkeit zu "bekämpfen" und ECHTE Gleichberechtigung zu fördern.
Nur weil der Aschenbecher jetzt Aschenbecherin heisst verdient die Frau bei gleicher (oder besserer um überhaupt den Job bekommen zu haben)
Leistung immer noch 20% weniger als ein Mann.

DAS sind Themen die angegangen werden müssen. [/quote]

Glaube das ist genau die Adresse für solche Maßnahmen. Gendersternchen oder Innen geht garnicht, das ist doch eine gut lesbare sprachliche Lösung, was ist denn nun wieder verkehrt? Klingt danach als ob du prinzipiell gegen neutrale Sprache wärst.

übertrage dieses Verhalten mal auf die Themen Windenergie und Elektromobilität. Da gibt es einige die genauso Argumentieren...[/quote]

Ich bin gegen umschwülstende Formulierungen:innen mit denen der/die/das geneigte Lesende:in einen Gehirn:innen-Krampf bekommt bevor er:sie zum Verstehenden:innen wird.

Da gibt es LOBENSWERTE Ansätze in den Behörden, die es denjenigen, die bereits mit der Satzstellung der Bild-Zeitung überfordert sind verständlich nahebringen sollen, was man von ihnen erwartet.
Stichwort "einfache Sprache" und gleichzeitig kommen genau an der anderen Ecke unserer Gesellschaft Menschen auf die Idee unsere Sprache kaputt zu machen. Uns das ist kein Druck aus der Bevölkerung.
Das ist keine Notwendigkeit. Dafür gibt es im Gegensatz zur "gestelzten Behörden/Juristenssprache" (Die aus Genauigkeitsgründen leider ab und zu nötig ist) keinerlei Grund.
Sollten mal geschichtlich belastete Einzelwörter zur Diskussion stehen, da gehe ich bedingt noch mit. Wobei es da bei mir auch schon bei der Zigeunersauce eng wird. Weil als nächstes kommt dann die
Jägerinnensauce.

Den Angriff auf unsere Sprache führen in aller Regel Einzelpersonen in entsprechenden Positionen, die in ihrem Leben sonst keine "Probleme " haben, die sich von der normalen Sprache ausgegrenzt fühlen WOLLEN.
Ich nehme für mich in Anspruch keine Frau zu kennen, die sich diskriminiert fühlt, wenn ich sage, ich fahr zum Metzger und hole Fleisch. Und nicht zur Metzgerin und nicht zu dem Fleisch verkaufenden.

Rein aus Interesse, gibt es eigentlich irgendwo auf der Welt ähnliche Bewegungen?

TwizyChrisy schrieb: "Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand...."

Ich verstehe, mal wieder, die Aufregung nicht.

Obiger Satz erfüllt mMn doch nicht deshalb den Tatbestand der Körperverletzung, weil er genderneutral, sondern in Beamtendeutsch verfasst wurde.
Auch "ungegendert" würden die Autoren dafür nicht für den Literaturnobelpreis nominiert.

Hier mal ein Beispiel aus dem "wahren Leben":
Gestern habe ich mehrfach im Radio die Meldung gehört, dass Studierende die Gesundheitsämtern bei der Nachverfolgung der Infektionsketten unterstützen könnten.
Im Moment klingt das noch ungewohnt und fällt deshalb noch auf, wirkt aber auf mich nicht so, als könne man sich nicht daran gewöhnen.

Man kann sich immer an den Auswüchsen abarbeiten.

@TC: Frauen besser bezahlen, sehr löblich. Und wie wird das umgesetzt?

wusstet ihr das es Studien gibt wonach Frauen in Mathe Tests 20% schlechter abschneiden, wenn der Name oder nur das Geschlecht drüber geschrieben wird. Wie das zu interpretieren ist darf jeder selbst entscheiden. ich sehe hier jedenfalls einen guten Kompromiss für geschriebene Sprache den erstmal kaum jemand gesprochen verwenden wird. Und das drüber diskutiert wird ist doch ein guter Demokratischer Prozess.

stromkreisparadies schrieb: Und das drüber diskutiert wird ist doch ein guter Demokratischer Prozess.

Du meinst nicht sofort mit dem Messer losziehen und so ne Gender-Tussi ziemlich genau einen Kopf einkürzen, wie es leider gerade aktuell in Frankreich wieder praktiziert wurde ist schon der erste Fortschritt in einer Gesellschaft?

Ich befürchte, einen Gesellschaft, die sich mit sowas rumschlagen muß GLAUBT keine dringenderen Probleme mehr zu haben. Zumindest der Teil der Gesellschaft. der sich intensiv um sowas bemüht.

Zum Thema:
Linke kein *auf Internetseiten

euver schrieb: Zum Thema:
Linke kein *auf Internetseiten

Waren das nicht genau die oder zumindest deren direktes Umfeld, die diesen Sche.. erst ins Leben gerufen haben?

Für den aktuellen Vorschlag den sie jetzt bringen bekommen sie mal ein "Daumen hoch" (Symbol geht leider nicht) von mir.

Die machen das allerdings, weil z.B. Screenreader für Blinde mit Gender-Gaps nicht zurechtkommen und damit ihrem Inklusions-Ansatz entgegensteht.
Alles in Leichter Sprache zu schreiben ist auch keine Lösung.

Wenn der Klügere immer nachgibt, werden wir dann nicht bald von den Dummen regiert?

"Wenn der Klügere immer nachgibt, werden wir dann nicht bald von den Dummen regiert?"

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Bald? Läuft schon.