Grosse Südwestdeutschland Tour mit Twizy45

So, nachdem ich eigentlich für mich geplant hatte mit meinem Twizy45 ins Allgäu zu fahren , drängelte sich der Sohnemann vor.
Also lasse ich ihn zu Wort kommen:

Dann erzähle ich mal meine Geschichte:
Ich startete im Odenwald, von dort bin ich zu meiner Oma nach Neckargemünd gefahren und habe (nach dem Laden...) festgestellt, dass die Steckdose in der Garage meiner Oma nicht für die Versorgung eines Elektroautos geeignet ist. Drücken wir es anders aus: Ich habe mich am Stecker verbrannt, als ich ihn rausziehen wollte.
Danach rollte ich weiter nach Heilbronn, mehr schlecht als recht mit den Wegbeschreibungen von goingelectric.de. Habe schließlich aufgegeben und das Navi in meinem Handy angeschmissen.
In Heilbronn angekommen habe ich mich recht angeregt mit dem Besitzer der Ladestation unterhalten (sie hing an ner Autowerkstatt) und dann während dem Laden eine Unterkunft für die Nacht rausgesucht:
Den Breitenauer See. War für einen guten Preis eine gute Unterkunft, und ein Badesee ist ja auch was feines.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Stuttgart.
Die erste EnBW-Tankstelle angefahren. Direkt kaputt. Dann bei den Leuten von Smartlab angerufen, die Knalltüten brauchten 20 Minuten, um festzustellen, dass die Säule kaputt ist. Sie manövrierten mich an eine andere Säule, die dann erfreulicherweise funktioniert hat. Nach einer unerwartet langen Ladezeit ging es dann weiter Richtung Kirchheim unter Teck. Dort hing ich wieder an einer EnBW-Ladesäule und habe mir erstmal was zu essen beim Rewe um die Ecke geholt.
Als nächster Halt war eigentlich nach einer Querfahrt durch die Schwäbische Alp Hayingen-Indelhausen geplant, jedoch stellte sich die Schwäbische Alp als eine massive Baustelle heraus.
Und mein Navi leitete mich zielstrebig in jede einzelne davon. So kam es unweigerlich zu dem, was kommen musste: Ich hatte kaum Strom mehr und keine Elektrotankstelle in Reichweite.
Daraufhin klingelte ich an dem Haus, dass mir spontan am sympathischsten vorkam und fragte, ob ich mal für eine Stunde laden dürfe. Ich wurde freundlich aufgenommen und habe mich nett mit den Leuten unterhalten.
Nach einer Stunde hatte ich wieder genug Strom, um zur nächsten Elektrotankstelle in Münsingen zu kommen, wo ich dann bei der lokalen Mitsubishi-Filiale mein Auto endgültig aufladen konnte. Von dort bin ich dann weiter bis nach Hayingen-Indelhausen, wo ich das Auto angeschlossen habe und mich dann einfach direkt mit Isomatte und Schlafsack daneben gehauen habe. Man muss dazu sagen, dass es schon ein Uhr nachts war.
Um 6 Uhr ging es weiter nach Bad Waldsee, wo ich an der Thüga-Ladestation aufgeladen habe und dann weiter zu meinen Großeltern gefahren bin.

Abfahrt: Mi, 5.8.15 , ca. 10 Uhr, Fischbachtal.
Ankunft: Fr, 7.8.15 , ca. 13 Uhr, Wohmbrechts.

Auf dem Rückweg hatte ich eine andere Route geplant, die den Europapark als Zwischenziel vorsah.
Jedoch lief diese Fahrt nicht so gut wie die Hinfahrt... Ich habe nicht eine einzige meiner geplanten Stationen benutzen können, da sie entweder im Internet nur mangelhaft oder falsch beschrieben waren. Darum habe ich mich nur grob an meine geplante Route gehalten und mich mit der App LEMnet und Wattfinder durchgehangelt.
Die erste geplante Station war in Überlingen, jedoch war diese nicht mit meiner Ladekarte kompatibel, also fuhr ich weiter, bis mein Akku mich fast verließ. Gottseidank konnte ich noch in Bodman-Ludwigshafen beim Seehotel Adler mein Auto aufladen, da der Geschäftsführer (?) selbst einen elektrischen BWM besitzt.
Als nächste Station war Donaueschingen geplant, jedoch war die Station schon geschlossen.
Darum bin ich auf eine andere Station (im selben Ort) ausgewichen, auf einem Campingplatz.
Weil ich keine Lust hatte, dort zu schlafen, bin ich weiter in Richtung Titisee-Neustadt gefahren.
Da auch dort meine Ladekarte inkompatibel war, entschloss ich mich, bis Freiburg weiterzufahren.
Dort bin ich im Parkhaus zum Laden gefahren und habe ne Runde geschlafen.
Um 6 Uhr ging es weiter nach Rust. Dort checkte ich am Campingplatz ein und machte den Tag über den Europapark unsicher.
Abends unterhielt ich mich dann ein wenig mit den anderen Campern und bin nach einem ziemlich üblen Gewittersturm eingeschlafen.

Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg in Richtung Achern, wo sich die geplante Station als nutzlos für mich herausstellte in Ermangelung einer Schukosteckdose.
Daraufhin bin ich weitergefahren und mit letzter Energie auf den Parkplatz des Landgerichts Baden-Baden gerollt, um dort herauszufinden, dass an der Säule der Münzschlitz verriegelt ist.
Daraufhin habe ich direkt bei den Anbietern angerufen, jedoch wurde mir nur gesagt, dass der Zuständige aktuell im Telefonat ist und er einen Zettel mit den Daten zum Vorfall auf den Tisch gelegt bekommt.
Ich sollte warten, der Zuständige werde zurückrufen.
Ich habe gewartet.
Eine Stunde lang.
Dann kam ein Polizist aus dem Landgericht und meinte, ich solle ihm folgen.
Ich, sichtlich irritiert, fragte erst einmal, was los wäre, daraufhin erzählte mir der Polizist, dass sie vom Energieanbieter angerufen wurden und dass ich jetzt beim Landgericht in der Tiefgarage laden könne. xD
Soviel zum Thema „zurückrufen“, meine Liebe PBW.

Nachdem ich dort fertig aufgeladen hatte, ging es weiter Richtung Bruchsal, wo ich in der Tiefgarage in der Innenstadt laden ging.
Muss man außerdem auch mal dazusagen, Bruchsal war bisher die Stadt, die auf meiner ganzen Route am besten mit Elektrotankstellen ausgestattet war. Und das will was heißen, bei einer Tour von 800km durch Süddeutschland.
Nunja, von dort an bin ich wieder zu meiner Oma nach Neckargemünd weitergefahren, habe dort übernachtet und bin ausgeruht wieder nach Hause gefahren.

Abfahrt: Mi, 12.8.15 , 10 Uhr, Wohmbrechts.
Ankunft: Sa, 15.8.15 , 13 Uhr, Fischbachtal.

PS: Hab noch einen grauen Twizy getroffen, irgendwo zwischen Neckargemünd und Heilbronn.

Sehr fein - solche jungen Menschen wie Dich braucht das Land - mit viel Lust auf Abenteuer, Ausprobieren und dem Mut der Ungewissheit (fehlende Lademöglichkeiten) ins Auge zu sehen. Kompliment von mir für Deine Unternehmung.

Mach doch mal daraus einen Brief an unsere SuperMutti und frag sie was sie gerade so dagegen unternimmt...