Hatte VW vor vielen Jahren fertig entwickelte Akkus/Module für die Großserie?

Es gibt aussagen daß Volkswagen die Akkus günstiger bekommt als Tesla. Sodann ist es extrem erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit die nun Akkuwerke aus dem Boden stampfen. Der Audi eTron ist so naja. Die Porsche Taycan scheint wirklich gut. Die Taycan Zellen und Akkublöcke werden scheinbar von Grund auf bei VW produziert. Der E-Up wird nun ziemlich günstig verkauft. Mit der ID3 Plattform will VW nun auch Wettbewerber an sich binden.

Ich werde das Gefühl nicht los daß VW spätestens mit dem Tesla Roadster/Model S, irgendwann zwischen 2008 und 2012 (vielleicht auch schon zu Zeiten des EV1) in der Lage gewesen wäre großtechnisch und massenweise Elektrospeicher zu günstigen Preisen zu bauen. Es erscheibt mit nicht glaubwürdig daß die nun, innerhalb so kurzer Zeit und so schnell eine Akkuproduktion hochziehen können.

(Etwas ähnliches wie Daimler mit Ballard und der Brennstoffzelle in Nabern versucht hat, nur sehr viel geheimer).
(Bei den Kühlgeräteherstellern ging die Umstellung von den FCKW/FKW extrem schnell nachdem Foron und Greenpeace mit einem Hygieneinstitut gezeigt hatten daß eine ExGeschütze Elektronik mit einen Feuerzeug Propan Butan Gemisch auch geht)

Ziel war die Verbrenner wegen der Trägheit des Unternehmens aber auch wegen der bedeutend größeren Margen so lange als möglich zu verkaufen. Und ja nicht zu zeigen daß anderes beherrscht wird.

Falls wir die Frage schon hatten oder die Frage total daneben ist, lasst es mich wissen. Alternativ die Fragen, gibt es Hinweise oder ist es eine Verschwörungstheorie? Woher kamen die Zellen bisher?

Ich kann mir nicht vorstellen dass von dir eine Verschwörungstheorie kommt.

Die kaufen einfach extern ein. Und erstmal abwarten... Audi hatte Probleme mit dem eTron und auch VW wird welche haben..

Tja, hätte mal vor 10 Jahren angefangen.............
Das Thema hat die Machthabenden BWL-Aktien-Gläubige nicht interessiert, beziehungsweise die haben dagegen gearbeitet.

Wären VW früher dazu in der Lage gewesen, Automotive-Akkus selbst zu bauen?

Selbstverständlich. Jeder mit dem nötigen Geld kann eine Akkufabrik aufbauen. Das ist keine Raketenwissenschaft.

Aber warum hätten sie das tun sollen, ohne Not? Gutes Pferd springt knapp und verkauft das als Quantensprung.

dexter schrieb: Wären VW früher dazu in der Lage gewesen, Automotive-Akkus selbst zu bauen?

Hm, aber wohl nicht mit der nötigen Kostenstruktur... daran scheint es immer wieder gehapert zu haben...

. Jeder mit dem nötigen Geld kann eine Akkufabrik aufbauen. Das ist keine Raketenwissenschaft.

Die Fabrik da hinzustellen vieleicht nicht, aber Zellen selbst zu entwickeln? Wir hatten einen interessanten Gastredner der BASF beim Stammtisch, der hat einiges zur Zellchemie berichtet, was da an Grundlagenforschung abgeht ist absoluter Hightech, vom Ausgangsmaterial her bis zum Fertigungsprozess... da mussten teilweise sogar ganze Messsysteme neu entwickelt werden. Und um aus dem von denen gelieferten Ausgangsmaterial dann noch in hohen Stückzahlen und sehr guter Qualität fertige Zellen zu fertigen ist auch nicht ganz so trivial wie z.b. Getriebe zu fertigen... zumal die fähigen Köpfe nicht mal so eben vom Markt gefischt werden können. Die aufzubauende Liefervorkette ist nochmal ein ganz anderes Blatt, und daran ist ja auch VW bereits schonmal kläglich gescheitert... Dicke Eier schaukeln klappt halt nur bei den doofen Mittelständlern aus dem Zuliefererbereich... "echte" Großfirmen wie die BASF oder die asiatischen Materiallieferanten (und da gehts nicht um pure Rohstoffe wie LI oder Mg/Co) sind da anscheinend resistenter.

Die Frage war nicht ob sie neue Zellchemien hätten entwickeln können, aber auch das wäre für eine Firma wie VW kein wirkliches Problem gewesen.

Die "Kostenstruktur" ist der Grund warum sie nicht mal eine Standardzellfertigung aufgebaut haben. Neues Produkt mit geringerer Rendite, den Weg geht keine etablierte Firma freiwillig.

dexter schrieb: neue Zellchemien hätten entwickeln können, aber auch das wäre für eine Firma wie VW kein wirkliches Problem gewesen.

... woran machst das fest? "Von selbst" wird das imho eher schwer, und Zukaufen von Manpower bzw. KnowHow oder gleich ganzen Firmen... gab irgendwie keinen besonderen Wurf in der Richtung.

Eventuell "durften" die weiter Blickenden im Hause VW ja auch nicht, wenn man die Sprüche die z.B. der Betriebsratsvorsitzende noch 2018 abgelassen hat bedenkt... "Es darf keine allzu starke Hinwendung zum Elektroantrieb geben!"

dexter schrieb: Neues Produkt mit geringerer Rendite, den Weg geht keine etablierte Firma freiwillig.

So einfach lässt sich das ohne Verschwörungstheorien oder ähnliches erklären.

Die wahre Kunst der Unternehmensführung ist..... den richtigen Zeitpunkt für notwendige Veränderungen so genau wie möglich zu erkennen.

Die Zellen die in eUP, eGolf und GTE verbaut wurde sind ganz normale Lithium Ion Zellen mit 25 Ah oder 37 Ah.
In Norwegen kann man sie immer wieder einzeln kaufen. Hier ein Beispiel: www.finn.no/bap/forsale/ad.html?finnkode=116445452
Die Zellen vom eUP sind verschraubt und die Zellen im eGolf geschweist aber sonst gibt es keine Unterschiede. Der Preis in Norwegen liegt momentan bei ungefähr EUR 200 für 12 Zellen (1,1 kWh)
MfG
Thomas V.

Pfälzer68 schrieb: ... woran machst das fest? "Von selbst" wird das imho eher schwer, und Zukaufen von Manpower bzw. KnowHow oder gleich ganzen Firmen... gab irgendwie keinen besonderen Wurf in der Richtung.

Einfach daran, dass es spätestens seit dem Durchbruch von Goodenough jede Menge Doktoren und Doktoranden an den Unis und Instituten weltweit gibt, die an Zellchemie arbeiten. Check mal die Patente und wissenschaftlichen Papers. Die hungern alle nach Finanzierung. Wenn eine Firma wie VW da hingeht und sagt "wir wollen" -- und das auch so meint! --, dann haben die ruckzuck ein fähiges Team.

Btw: hier ein gut gemachter Einblick in die neue VW-Zellfabrik:


Achte mal darauf, wie oft da von Forschung die Rede ist, und wie oft das offensichtlich etablierte Technologie ist. Konkret ist VWs Ansage selbst hier, dass sie neue Trends ausprobieren können möchten -- nicht entwickeln.

Von 0 auf 100 geht das nicht. Insbesondere dann nicht wenn ich ein Produkt auf den Markt bringe das mindestens 10 Jahre halten soll. Auch gibt es Lernkurven anhand der historischen Produktionsmengen. Das beste Beispiel, das ist der Preisverfall bei den Solarpanels.
BMW ist ziemlich intelligent (aber mit einem in der Herstellung zu teuren Fahrzeug) eingestiegen. Die haben den i3 bei der Akkukapazität auch immer mal wieder verbessert. Die haben die beschichteten Bänder gekauft und die Zellen gewickelt.
Der e-Golf war schon ziemlich gut. Ich habe keinen Einblick aber fast schon zu gut.
Beide Fahrzeuge von Daimler wurden bei Tesla entwickelt? Die konnten es nicht. Die hatten aber die Zellfabrik in Gablenz.
Nissan hat mit dem Leaf wegen fehlender Kühlung Lehrgeld bezahlt.
Tesla als Unternehmen mit wenig Geld hat Produkte aus dem Consumerbereich genommen. (Bei SpaceX machen die das ähnlich).
Eigentümer von VW ist die Porsche Familie (nicht mehr Piech). Der Taycan sozusagen aus dem Hauptinvestorenhaus scheint bedeutend besser als der eTron.
@Thomas, wenn die Chance besteht zu erfahren wo die Zellen früher her kamem und aucn jetzt herkommen das könnte interessant sein. Ich glaube etwas kommt von CATL (denen BMW ein Großteil der Kosten für das Werk in Thüringen vorstreckt). Dann ist etwas mit Northvolt (die auch keine Erfahrung haben). Und dann zwei VW eigene Zell-Fabriken.
Renault wollte, hat dann aber nie mit der Produktion begonnen. Und Nissan hat seinen Anteil verkauft.
BYD hat vermutlich die beste Erfahrung (aber LiFePO4).
Aber bitte nicht allzu viel Zeit reinstecken. Nicht dass es ein Hirngespinst ist. Ich vermute die hatten schon mindestens 10-15 einen E Golf o.ä. (so wie er die letzten Jahre verkauft wurde) bereitstehen. Weil am alten Zeug mehr Geld verdient ist kam da nie etwas an die Öffentlichkeit.
Klar gibt es jetzt viele Elektrochemiker die auch auf dieses Thema umschwenken. Aber die wirklich guten, das sind vielleicht 5 Personen.

klausz schrieb: Aber die wirklich guten, das sind vielleicht 5 Personen.

Wenn die bei 5 verschiedenen Herstellern arbeiten wäre doch schon fast alles gut.

Dank moderner Business-Kasper Unternehmensführung sind Absprachen wie früher bei Phoebus
oder der OPEC kaum mehr vorhanden.

DAS ist eine der ganz wenigen Segnungen der modernen Geschäftsführung...
Hauptsache schneller höher weiter und mehr... selbst wenn das Richtung Konkurs geht.