"Die Menschheit schafft sich ab" Prof. Dr. Harald Lesch SWR

Großartig, beängstigend, Harald Lesch....
Danke für den Link

Hi.

...den Mann muss man live erleben... Sensationell

Habe mir die 45 min angesehen. Auf jedenfall sehenswert!
Bleibt bei mir die Frage, was ich persönlich noch machen kann, um zukunftsgerichteter zu agieren?
Man müsste so reden können, wie Harald Lesch und auch soviel Sachkenntnisse haben, wie er, um in Diskussionen mit anderen überzeugender zu sein. Bei den Einkäufern im Büro ziehe ich regelmäßig den Kürzeren.

Wer zuhören will, der hört Dir auch zu wenn Du nicht gut reden kannst.

Hi.

... meiner Erfahrung nach nutzt auch das nichts. Zu viel träge Masse, teilweise wirklich intelligente Leute verhalten sich trotz eindeutiger Faktenlage wider besseren Wissens " Klima/Umwelt/Sozialschädlich. Wenn man für sich selbst das maximal mögliche vermeidet landet man sehr schnell im Sozialen "aus".
Ich bin bei einigen Dingen konsequent, fliegen ist z.b. keine Option mehr, und längere Strecken nur noch per Bahn.
Das und meine Vermeidungsstrategie beim Einkauf von Lebensmitteln ( kein Vorgefertigtes, kein Palmfett u.s.w. ) haben allerdings zu echten Problemen innerhalb der Familie und der Freundes/bekanntenkreise geführt die z.b. auch zu meinem "Verschwinden" aus dem Forum geführt hatten. Ich sehe das als gescheitert an, man verliert unweigerlich soziale Kontakte und wir selbst wenn man nur sein Verhalten erklärt ohne andere zum Umdenken aufzufordern als "Spinner" und irgendwie als " Bedrohung" eingestuft.

Noch fehlt der Druck zum Umdenken, und selbst dann wird die Mehrheit noch so lange am StatusQuo festhalten wie es irgendwie geht.
Das wird nur in den nächsten paar Jahren nicht mehr so funktionieren wie es in den letzten 100 Jahren funktioniert hat, dazu sind die Veränderungen zu schnell.

Ranga hat das auf der re:publika ziemlich gut aufgezeigt Ranga auf der re:publika

Das Kapitalozän -
Fast 2 Stunden mit Harald Lesch.
Achtung, bei 32 Minuten wird es es richtig hart ........... für uns !
Bei 1:00 wird es sehr übel für alle ..........


Kommentar von siehe unten:
1. Elektromobile sind Fahrzeuge für Millionäre, aber nicht für Millionen
Einen Renault ZOE, eines der meistgekauften E-Autos, bekommt man für 22.000 bis 24.000 Euro (mit Dieselumtauschprämie sogar noch billiger), einen E-Golf mit rund 36.000 € (minus Prämien), einen Nissan Leaf ab 32.000 €, und den über 10.000 mal gebauten Lieferwagen Streetscooter der Deutschen Post erhält man auch für rund 32.000 €. Alles Autos für Millionäre? Unfug! E-Autos für Millionäre beginnen da, wo die BAFA-Förderung endet: bei einem Netto-Listenpreis des Basismodells ab 60.000 Euro aufwärts. Und noch schlimmer: Lesch hat völlig übersehen, dass Elektromobilität erheblich mehr ist als die Elektrifizierung des Auto-Antriebsstrangs! Elektrische Lastenräder, die als Transportmittel Autos ersetzen, Anhänger mit E-Hilfsantrieb und E-Boote, die die Gewässer nicht mit auslaufendem Treibstoff belasten, gehören ebenfalls zur Elektromobilität.

2. Kein Mensch, niemand spricht darüber, woher all‘ das Lithium für die Batterien kommt
Darüber braucht auch niemand zu sprechen, denn ein Blick von Professor Lesch auf Wikipedia hätte genügt: Danach sind derzeit die weltgrößten Förderländer Australien, Chile, Argentinien und China. Künftig wird auch Bolivien dazu kommen, wo die größten Reserven lagern, und wo die Regierung gerade mit Deutschland einen Vertrag zwecks einer gemeinsamen Gewinnung/Verarbeitung des Lithiums geschlossen hat. Denn die deutsche Autoindustrie bezieht bisher kein reines Lithium für ihre Akkus aus dem Ausland – und auch nicht aus Chile –, sondern nur Zellen bzw. ganze Akkus von Herstellern wie CATL/China, Panasonic/Japan, Samsung und LG/Korea. Das Fehlen einer eigenen Zellfertigung in Europa ist Thema in allen Medien. Dass die großen Zellfertiger nicht jedes Gramm in der Zelle nach Herkunft beschriften, ist klar, zumal sie selbst den Rohstoff rund um die Welt einkaufen. Damit erübrigt sich auch die Frage nach der Herkunft des Lithiums.

Lesch nimmt bei diesem Thema Bezug auf eine Folge der ZDF-Serie „planet e“. In dieser sehr tendenziösen Folge wird nicht nur dem angeblichen Skandal um den Atacama-Salzsee (s.u.) breiter Raum gegeben, sondern es werden auch die deutschen Autohersteller mit dieser unsinnigen Frage nach der Herkunft des Lithiums bohrend konfrontiert. Zudem gibt die Fernsehsendung, die auch gut aus der PR-Abteilung eines Auspuff-Zulieferers stammen könnte, allein den E-Autobauern die Schuld für die Abbau-Folgen des Lithiums in Chile und des Kobalts im Kongo, ohne deutlich zu sagen, dass Lithium seit langem auch bei Glas/Keramik, Schmiermitteln und Klimaanlagen verwendet wird, und dass man Kobalt für hochfeste Legierungen in chemischen Apparaten, medizinischen Implantaten und Turbinenschaufeln einsetzen muss. Da ist aber dann nicht das E-Auto schuld, und die ganze Skandalisierung des Fernsehberichts würde in sich zusammenbrechen.

3. Der Skandal um den Atacama-Salzsee und die dort täglich abgepumpten 21 Millionen Liter Grundwasser:
Der Salar de Atacama ist ein nordchilenischer Salzsee in der Atacama-Wüste. Nachdem dort schon seit Jahrzehnten Kaliumchlorid (Salz) in großen Verdunstungsbecken abgebaut wurde, begann man 1996 auch mit dem Abbau von Lithiumchlorid als einem Nebenprodukt der Kaliumchlorid-Förderung. Dabei wird das unterirdische, für den menschlichen Genuss ungeeignete Salzwasser in große Becken gepumpt, wo es mit Sonnenenergie verdunstet und so die Abbau-Rohstoffe konzentriert werden. → Sekundäre Lagerstätten. Salzwasser verdunsten zu lassen, ist nun grundsätzlich kein Verbrechen: weltweit machen das seit Jahrhunderten tausende von Meerwassersalinen (Meersalzgewinnung/Natriumchlorid), ohne jemals dafür vor Leschs Tribunal gezerrt worden zu sein.

Doch wie steht es um den Salzsee? Nach Berechnungen aus dem Jahr 1996 nimmt das Gebiet durch ober- und unterirdische Zuflüsse sowie Regen jährlich 172 Millionen Kubikmeter Wasser auf. Andererseits werden 27 Millionen Kubikmeter Wasser für die Landwirtschaft entnommen, und sogar 145 Millionen Kubikmeter verdunsten jährlich, wobei darin das Wasser der Kaliumchlorid-/Lithiumchlorid-Förderung enthalten sein dürfte. Ob durch die Förderung der Grundwasserspiegel für die wenigen dort lebenden Menschen sinkt, wird zwar bisweilen behauptet, ist aber nicht eindeutig. Denn die von Lesch so dramatisch aufgeführten 21 Millionen Liter Wasser täglich sind auch „nur“ 21.000 Kubikmeter pro Tag und rund 7,7 Millionen Kubikmeter pro Jahr, also eine relativ geringe Menge im Wasserhaushalt des Salzsees. Was also bleibt von Leschs Drama? Ein winziger Teil einer riesigen Wassermenge, die nicht einmal Trinkwasser ist.

Fazit
Wie schon die o.a. planet-e-Folge des ZDF, so arbeitet auch Harald Lesch hier mit Halbwahrheiten und Unterstellungen. Ob das nur uninformiertes Gerede oder ideologische Absicht ist, lässt sich von außen nicht beurteilen. Immerhin kann Lesch zu seiner Entlastung anführen, dass er Astronom und Astrophysiker ist und nicht Geologe, Ingenieur, oder Ökonom – also vom Thema seines Vortrags nicht unbedingt Ahnung haben muss. Dennoch, oder gerade deshalb gilt auch für diesen Astrophysiker: Lesch, bleib bei Deinen Leisten!

Götz Warnke

euver schrieb: . Denn die von Lesch so dramatisch aufgeführten 21 Millionen Liter Wasser täglich sind auch „nur“ 21.000 Kubikmeter pro Tag und ......[/color][/i]

In etwa der Wasserverbrauch einer deutschen Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern.

Sprich NIX.

Dem gegenüber stehen 16.000.000.000 Liter Erdöl JEDEN TAG!

Die verdunsten aber nicht und kommen auch nicht als Regen zurück.

Das sind sechzehntausend Millionen Liter die größtenteils verbrannt werden!

Angesichts dieser Zahl verbietet es sich eigentlich für einen seriösen Wissenschaftler über einundzwanzigtausend
Kubik Wasser zu fabulieren, die nicht mal verschmutzt sondern nur verdunstet werden!

Hi.

Lesch ist seit einiger Zeit irgendwie seltsam... ich hatte das ( ohne Witz, im echten Sinn des Wortes ) Vergnügen mich vor 2 Jahren in HD nach einem Vortrag mit ihm zu unterhalten - da war er noch ganz anders drauf...
Im Kern der Sache hat er ja recht*, nur das für ihn sehr untypische, oberflächliche Beziehen auf schlecht recherchierte "Fakten" macht mich nachdenklich...

* "Recht" im Sinne von das das reine Ersetzen der Unmengen von Verbrennern durch BEV nicht die Lösung sein kann... aber das wurde ja in dem obigen Komentar bereits angeschnitten.

Pfälzer68 schrieb: Hi.

Lesch ist seit einiger Zeit irgendwie seltsam... ich hatte das ( ohne Witz, im echten Sinn des Wortes ) Vergnügen mich vor 2 Jahren in HD nach einem Vortrag mit ihm zu unterhalten - da war er noch ganz anders drauf...
Im Kern der Sache hat er ja recht*, nur das für ihn sehr untypische, oberflächliche Beziehen auf schlecht recherchierte "Fakten" macht mich nachdenklich...

* "Recht" im Sinne von das das reine Ersetzen der Unmengen von Verbrennern durch BEV nicht die Lösung sein kann... aber das wurde ja in dem obigen Komentar bereits angeschnitten.

Warum? Die Frage ist für mich nicht die Menge der Fahrzeuge sondern die Okonomie.

Wenn drei Fahrzeug der "Twizy-Klasse" (nur mit etwas mehr Weicheikomfort), die mit 100% regenerativer Energie betrieben werden, einen 2 Tonnen 5,90m Strassenpanzer ersetzen, dann ist nominal die Anzahl der Fahrzeuge deutlich gestiegen aber
die Folgen für die Welt sind sehr positiv UND es haben fast sicher mehr Menschen einen höheren Mobilitätsgrad erreicht.

Ich bin eh dafür in der nahen Zukunft die VORHANDENEN Verbrenner nicht mir Gewalt ersetzen zu wollen. Wozu denn auch? Die sind da. Die fressen durch ihre blanke Anwesenheit kein Stroh mehr.
Ganz im Gegenteil, gerade in ländlicheren Bereichen könnte man durch die Reduzierung laufender Kosten für vorhandener Verbrenner die E-Mobilität viel schneller weiter bringen.
Wenn per steuerfreiem Wechselkennzeichen der "alte" Verbenner noch für Fahrten zur Verfügung steht, die das neue EV nicht schafft, würde sich so mancher Autobesitzer, der nicht in einer Großstadt wohnt
leichter tun auf E umzusteigen. Die "Entlastung" (Mindereinnahmen des Staats) der laufenden Steuer könnte man durch einen Preisaufschlag auf fossile Treibstoffe kompensieren, was wieder einen weiteren Anreiz
für den Umstieg auf E Fahrzeuge bewirkt.

Alle vorhandenen alten Autos auf einen Rutsch zu verteufeln bringt nur verhärtete Fronten.

Moin.

Da geht der Trend aber leider in die ganz andere Richtung. SUV im 2to Bereich als BEV - DAS ist doch des Deutschen mit passendem Geldbeutel liebstes Kind. Und der "Durchschnittsbürger" der derzeit das Mittelklassesegment fährt wird auch beim BEV auf keinen Fall die "schlechtere" Klasse wählen. Grundlegende veränderung im Denken wird es imho nur mit enormem Zwang geben, wenn überhaupt.

Und Wechselkennzeichen? Hallo? Das funzt ja noch nicht mal bei annähernd gleichwertigen Fahrzeugen, unserer Bürokratie sei dank!