Handbremse verstellt sich von selbst

Hallo zusammen, ich möchte mal über meine Handbremse berichten, vielleicht hilft es auch Anderen:
Im Zuge der Tüvvorbereitung habe ich die Bremsbeläge hinten erneuert (27000km). Natürlich vorher hier im Forum die möglichen Probleme und Tricks gecheckt. Ok, los gehts, neue Beläge rein und dann die Handbremse so eingestellt, das sie gleichmäßig zieht. Hat im Prinzip geklappt, aber nach drei, viermal Handbremse ziehen war es wieder total ungleichmäßig und der Weg hatte sich vergrößert - hä? Also nochmal hier im Forum nachgeschaut, außerdem allgemein nach dem Aufbau der Bremszangen mit Handbremsfunktion gegoogelt, aber in der Regel ist der Bremskolben bzw. die Nachstellmechanik eher festgegimmelt als zu leichtgängig. Wenigstens sahen meine Bremskolben noch recht gut aus, nicht so wie auf manchen Fotos hier im Forum. Trotzdem mal mit einer Spritze und Kanüle ein bisschen Rostlöser durch das kleine Loch unter der Manschette in die Nachstellmechanik gespritzt. Das Problem mit der selbstständingen Verstellung bestand aber nach wie vor, ich konnte es direkt beobachten: Erst Bremskolben gegen den Uhrzeigersinn auf "stramm" gestellt, ein paar mal die Handbremse gezogen und jedesmal drehte sich der Bremskolben um ein, zwei Millimeter zurück (bezogen auf den äußeren Rand)
Nächster Versuch: wieder die alten Beläge rein, vielleicht hat es was mit dem Verstellweg zu tun? Siehe da, es geht, die eingestellte Stellung bleibt erhalten, egal, wie oft die Handbremse gezogen wird (außerdem funktioniert die automatische Verstellung wieder so, wie sie soll, da hat der Rostlöser durch das kleine Loch wohl geholfen) Also hab ich mir mal die Beläge näher angeschaut und verglichen. Und tatsächlich, da scheint der Fehler zu liegen: an den neuen Belägen ist auf der Rückseite ein Blech aufgenietet und der Kopf der einen Niete ist genau mittig zum Bremskolben, so daß er sich auf diesem Punkt fast reibungsfrei auf dem Gewinde der Nachstellmechanik drehen kann. Normalerweise liegt er ja mit dem äußeren Rand am Belag an und dann ist die Reibung groß genug, daß sich da nichts dreht (und damit zurückstellt).
Man konnte es auch im teilmontierten Zustand merken, das der Belag über diesen Nietenkopf "kippelte". Ich habe also einfach diesen Nietenkopf weggeflext und schon konnte der Belag satt am Bremskolben anliegen. Nach der (inzwischen x-ten) Montage konnte ich es testen und ja, daran lags, Problem behoben. Endlich!
Am nächsten Morgen beim TÜV lief es ohne Mängel.
Damit auch Andere von meiner zweitägigen Fehlersuche und der quasi schlaflosen Nacht profitieren können, hab ich diese Geschichte hier mal vorgestellt.
Im Zuge der ganzen Aktion ist mir noch was aufgefallen: die Einstellmutter des Handbremszuges ( unter der Bodenplatte, die ich bei der Gelegenheit auch geklebt und mit Winkelschienen verstärkt habe) liegt mit ihren Rand nur ganz knapp auf der Kante der Waage (da, wo es sich dann teilt auf die Bremsseile links und rechts), so daß der Ausgleich nur schlecht funktionierte. Größere U-Scheibe drunter, damit die Bewegung auf dem Rundprofil der Kante stattfinden kann und dann die Stellen gut geschmiert und schon klappt das Ausgleichen wie es gedacht ist.
Was mich allerdings wundert, ist, daß sich die Handbremse eigentlich immer (fast) bis zum Anschlag ziehen lässt. Sie bremst zwar schon vorher, aber der Hebel läßt sich weiter ziehen. Ich frage mich, was da so "weich" nachgibt, denn sowohl Innen- wie auch Außenzug machen eigentlich einen stabilen Eindruck(???)
Ich wünsch allseits erfolgreiches Schrauben!
Klaus

Hi.

Die Art Beläge hatte ich auch schon in nem gebrauchten Sattel... waren zum Glück müll..
Die komplette Handbremsmechanik ist durch die vielen Umlenkungen/Bauteile eher weich, und die Kinematik sorgt mit dem ganzen Spiel und den besch.. Bremssattelführungen dafür das sich der Griff bis Anschlag bewegt. Die Züge an sich sind das nicht.

Um den Leerweg der Handbremse zu minimieren stellt man erst den Handbremszug richtig ein.
Und dann man setzt die Automatische Nachstellung der Bremszange wieder in Funktion.
Dann ist der Leerweg klein. Und wenn die Bremsbeläge dann normal verschleißen wird automatisch nachgestellt damit der Leerweg klein bleibt. Was ja auch der Sinn dieser Mechanik ist.

Zu der Injektion von Rostlöser in den Bremskolben…..



Nach der Demontage von drei Bremssätteln , inklusive zerlegen des Bremskolbens und Ausbau des gerne festrostenden Druckstücks halte ich es für ausgeschlossen das die Injektion von Rostlöser in den Bremskolben ausreicht um die Verstellung wieder gängig zu machen.
Zudem können Rostlöser O-Ringe zersetzen So ein O-Ring dichtet aber das Druckstück im Bremskolben gegen die Aussenwelt. Sollte in zukunft Bremsflüssig aus dem kleinen seitlichen Loch im Kolbenboden rinnen ist der Grund ein zersetzter O-Ring.

Tip..neue Bremskolben einbauen.

Eine lese Tip Bremssattel hinten gängig machen