Big Data - Aluhut oder Wirklichkeit?

www.zdf.de/nachrichten/heute/buendnis-mi...t-allianz-wird-softwareanbieter-100.html

Gleichzeitig häufen Versicherungen inzwischen so große Mengen an Informationen über ihre Kunden, deren Policen und Schadenfälle an, dass die Kapazität der eigenen Server nicht mehr ausreicht.

…und weil Versicherungen sich ja wegen akuter Armut keine neuen Server leisten können, sollen/wollen sie jetzt die Daten "in der Cloud" speichern. Also auf Servern, die komplett außerhalb ihrer Kontrolle sind.

Und der Microsoft-Prinz singt später dann: "das ist alles nur gecloud, nur gezogen und geraubt, wer hat mir das erlaubt?"

dexter schrieb: warum werden die Daten nicht schon an der Quelle pseudonymisiert?

Das wäre doch eh für'n Eimer, selbst wenn man sich Mühe gäbe. Pseudonymisierung ist schon mal wesentlich schwächer als Anonymisierung, und selbst die wäre leicht umzukehren bei Gesundheitsdaten. Wie mehrdeutig soll das denn sein, Diagnose x am Datum y von Arzt z, dazu Zahnarztbesuch an Datum p bei Zahnarzt q, Krankenkasse k? Das sind so präzise Daten, in Kombination trifft das sofort nur noch eine Person landesweit.

Warum
Ist doch alles vom C lub D er U s-hörigen absegnet ........

maikm schrieb:

dexter schrieb: warum werden die Daten nicht schon an der Quelle pseudonymisiert?

Das wäre doch eh für'n Eimer, selbst wenn man sich Mühe gäbe. Pseudonymisierung ist schon mal wesentlich schwächer als Anonymisierung, und selbst die wäre leicht umzukehren bei Gesundheitsdaten. Wie mehrdeutig soll das denn sein, Diagnose x am Datum y von Arzt z, dazu Zahnarztbesuch an Datum p bei Zahnarzt q, Krankenkasse k? Das sind so präzise Daten, in Kombination trifft das sofort nur noch eine Person landesweit.

Pseudonymisierung wäre das Mittel der Wahl um dem behandelnden Arzt trotzdem noch die Abfrage der Historie eines neuen Patienten zu ermöglichen. Der Patient erhält ein eindeutiges Pseudonym, das keinen Rückschluss auf die ursprünglichen Daten ermöglicht (Hash-ID).

Ärzte und Krankenkassen etc. können problemlos anonymisiert werden. Nur die Art der Behandlung ist relevant für Zusammenhänge gesundheitlicher (!) Natur. Alle anderen Daten werden rein zu wirtschaftlichen Zwecken benötigt.

Und auch ein genaues Datum ist irrelevant für Krankheitsverläufe und deren Zusammenhänge. Hier genügt eine grobe Kategorisierung, etwa der Monat oder sogar das Quartal.

Natürlich gibt es dann immer noch Menschen mit seltenen Krankheitskombinationen, die man anhand der Daten identifizieren könnte. Aber wieder auch nur, wenn man all deren nicht anonymisierte Daten dazu im Zugriff hat.

Der eigentliche Punkt ist: all diese Überlegungen und mehr würde man anstellen, wenn man wirklich die Daten vor Missbrauch schützen wollte. Will man aber nicht, im Gegenteil, der Missbrauch ist das erklärte Geschäftsmodell.