Raser-Strafmilderung verhindern

Goldbacher schrieb: Der Führerscheinentzug ersetzt natürlich nicht das Bußgeld, aber die meisten Leute, die keinen Führerschein mehr haben, zahlen dann auch keine Bußgelder mehr, weil sie weniger fahren.

Du hast schon sehr seltsame Argumentationsketten.

Kangoo schrieb: Ich hab die Regeln nicht beachtet und hab die Konsequenzen dafür in Form eines teuren Passfotos....shit happends und der Lerneffekt hällt bis zum nächsten mal an wo ich vieleicht doch wieder penne.

Solange die eigene Existenz deswegen nicht auf dem Spiel steht, ist das gut zu verkraften, aber wer berufsbedingt auf seinen Führerschein angewiesen ist, hat jetzt einen Risikofaktor mehr. Führerscheinentzug bei 21 km/h zu viel ist völlig unangemessen. Wer innerorts mit mehr, als 26 km/h unterwegs ist, ist das wohl eher nicht, weil er einfach ein Schild übersehen hat. Deswegen würde ich den Führerscheinentzug bei 26 km/h zu viel innerorts nichts als Problem ansehen.

Snorre schrieb:

Goldbacher schrieb: Du hast schon sehr seltsame Argumentationsketten.

Was soll daran seltsam sein? Das liegt doch auf der Hand.

Seltsam an Deiner Argumentation ist erstens, dass bei Dir Autofahren grundsätzlich Verstöße gegen die Regeln impliziert. Das ist mitnichten so.

Und in dieser Sichtweise schwingt zweitens die Ansicht mit, dass die Regeln absichtlich so gemacht seien, dass der Verstoß geradezu unvermeidlich ist. Das ist nicht nur Unsinn sondern gefährlicher Unsinn, denn genau damit rechtfertigt der gemeine Autofahrer, dass er/sie gegen die Regeln verstoßen darf.

Drittens basiert Deine Annahme darauf, dass die Überwachung der Regeln ein lohnendes Geschäft für die Stadtkassen sei. Auch das ist Unsinn, der notwendige Personal-, Verwaltungs- und Gerichtsaufwand kostet ein Mehrfaches der "eingenommenen" Strafzahlungen.

Goldbacher schrieb:

Snorre schrieb: Du hast schon sehr seltsame Argumentationsketten.

Was soll daran seltsam sein? Das liegt doch auf der Hand.

Dann sollte man sonstige Straftaten und Kapitalverbrechen auch nicht mehr mit Haftstrafen ahnden.
In der Zeit in der sie einsitzen, können sie ihren Beruf nicht nachgehen und zahlen keine Lohn- bzw. Einkommenssteuer.
Dafür liegen sie dem Steuerzahler auf der Tasche.

Ich denke es geht hier in den meisten Fällen zunächst mal um Führerscheinentzug für 4 Wochen.
Wenn derartig Betroffene in diesem Zeitraum daran gehindert werden, eventuell gleich mehrere bußgeldbelastete Verkehrsvergehen nicht begehen zu können, dann ist der Führerscheinentzug sicherlich nicht unangebracht.

dexter schrieb: Dir Autofahren grundsätzlich Verstöße gegen die Regeln impliziert. Das ist mitnichten so.

Das sehen wir anscheinend völlig unterschiedlich.

dexter schrieb: die Regeln absichtlich so gemacht seien, dass der Verstoß geradezu unvermeidlich ist

Nicht die Regeln, sondern viele Blitzer werden genau an solchen Stellen aufgestellt.

dexter schrieb: lohnendes Geschäft für die Stadtkassen sei

Anders kann ich mir nicht erklären, warum es in Bayern so wenige Blitzer gibt, aber in Hessen hinter jedem Busch ein Blitzer aufgestellt wird.
Überwachung durch die Polizei findet man wohl eher an Gefahrenstellen, Kommunale Verkehrsüberwachung bringt dagegen für Einnahmen und die findet dort statt, wo sie aus finanzieller Sicht Sinn macht.

Goldbacher schrieb: Im Ort, auf der Bundesstraße bergab hängt an einem Haus plötzlich ein 30-Schild wegen Lärm. Im Twizy sehe ich das gar nicht. Genau dahinter hat sich ein Blitzer angesiedelt. Wenn ich mit 51 unterwegs bin, bleibt der Twizy einem Monat stehen.

Tut er nicht, aberf Du bekommst ein Knöllchen wegen mehr als 10kmh zu viel.

Der Twizy Tacho geht nahezu geeicht 4kmh vor und drei kmh schenkt man Dir weil man den eigenen Geräten nicht traut.

Also 51 Tacho ist 47 gefahren -3 = 44 gemessen...

noch WEIT weg vom Füherschein........

Und JA, natürlich KANN sowas vorkommen. Aber Darwin lehrt uns, es wird bevorzugt die Richtigen erwischen.

Goldbacher schrieb: Führerscheinentzug bei 21 km/h zu viel ist völlig unangemessen.

Na ja, in der Schweiz hast du bei der Nummer zusätzlich noch ein Gerichtsverfahren wegen einer Straftat am Hals (nix OWIG)
und die Strafe bemisst sich bereits nach Tagessätzen am Einkommen. Nicht diese Mikey-Mouse Bußgeldchen wie bei uns.

Trotzdem fahren in der Schweiz sehr viele Auto. Scheint also trotzdem zu funktionieren.

Ich bin Schweizer und bin immer wieder erstaunt, wie "billig" man in Deutschland bei Geschwindigkeitsverletzungen davon kommt. Für uns ist das fast wie Trinkgeld.

Die Abweichung von ca. 4 km/h ist natürlich bekannt, kommt auch auf den Reifenverschleiß an und wird beim Fahren berücksichtigt, man will ja nicht den nachfolgenden Verkehr provozieren. 4 Abweichung plus 3 Toleranz macht 58 auf dem Tacho -> Gefahr, Fußgänger zu werden Also innerorts mit dem Twizy maximal Tacho 57 fahren. Bei meinem anderen Auto ist die Toleranz leider nicht so groß, da muss man immer dran denken. Das ist aber nicht das Problem, das Problem ist, dass man manchmal Tomaten auf den Augen hat und das Schild einfach nicht erkennt. Das Navi zeigt die Geschwindigkeitsbegerenzung leider nur nach dem Mond an und die Schilderkennung funktioniert nur gelegentlich.

sunneraindler schrieb: Ich bin Schweizer und bin immer wieder erstaunt, wie "billig" man in Deutschland bei Geschwindigkeitsverletzungen davon kommt. Für uns ist das fast wie Trinkgeld.

Sag ich doch... und ihr fahrt trotzdem Scheint also irgenwie zu klappen auch Verkehrsregeln einzuhalten.

Aber vielleicht liegt das auch ein bisserl an Euch Schweizern.

Ihr habt ja auch Sturmgewehre zuhause und der letzte "Amoklauf" war ... hmmmm gabs sowas überhaupt schon mal?

Wir sind da schon zu amerikanisiert

Oh doch, Amok gab es auch in CH !
Guggst du hier:
www.handelszeitung.ch/unternehmen/amokla...ere-schwere-gewaltverbrechen-der-schweiz

Nicht alle fahren regelkonform

11 Raser gestoppt

Das schaffen die Amis an einem guten Wochenende was wir hier Kriminalitätshistorie der Schweiz nennen.

Wenn man innerorts so viel auf dem Tacho hat, das der Lappen weg ist, der hat definitiv seinen Gasfuß nicht unter Kontrolle. Sobald das gelbe Ortsschild durch ist, ist doch eigentlich jedem klar was Phase ist: 50...Punkt. Wer dann mit 74 unterwegs ist, hat das eben nicht kappiert. Ich bin beruflich auf den Führerschein (bis diesen Monat..nun neuer Job) jahrelang angewiesen gewesen (Ausendienst). Bei den Beruflichen sind die gleichen Grenzen anzusetzen wie bei einer privaten Spaßfahrt! Wo liegt da der Unterschied, nur weil ich beruflich darauf angewiesen bin...schulterzuck.

Regel ist Regel und die sollte für alle gelten. Derjenige, dessen Existens vom Führerschein abhängt, der sollte sich eben auch darüber genauso bewust sein wie der Spaßfahrer. Dem Typ, der vor Gericht jammert "ja aber ich brauche den Führerschein, weil Existens" dem würde ich als Richter das Papier gleich noch nen Monat länger weg nehmen, damit der Typ kappiert, er ist nix besseres als alle anderen auch und muss sich genauso an die Regeln halten. Je größer die Tolleranz, desto eher nutzen solche Typen die Grenzen aus um sich dann auch noch zu Beschweren wenn sie diese übertreten haben.

Ich bin für eine Regel wie in der Schweiz. Wenn ich da unterwegs bin, ist das Fahren tiefenentspannt, Tempomattauglich. Kaum drängler im Rückspiegel, kaum Raser wie auf unseren Straßen...denn jeder Schweizer weis was es heißt wenn man erwischt wird (Lappen direkt vor Ort weg und zu Fuß weiter!) und selbst mit nur minimaler Übertretung wird es (sau)teuer. Sobald man wieder über der Grenze ist, geht das wieder los mit Dränglern und Rasern....den Tempomat kann man fast nicht nutzen. Bei uns ist das Jammern auf hohem Niveau.