Petition zum Thema Twizy 80 ab 16

Wo muss man unterschreiben?

Liebe Twizynauten,
schön, dass das Thema noch mal hochkommt. Zuletzt hatte ich den Eindruck, das würde sehr kontrovers gesehen und nur bedingt in unserer Community unterstützt.
Ich versuche aktuell auf verschiedenen Ebenen die Erfolgsaussichten einer und die Anforderungen an die Inhalte einer erfolgsversprechenden Petition zu ermitteln. Erste Gespräche im politischen Raum habe ich bereits geführt - mit mäßigem Erfolg. Bevor die Petition auf den Weg gehen kann, braucht es daher noch ein wenig Zeit. Ich würde aber an dieser Stelle berichten, wenn es losgeht und dann auch in geeigneter Weise den Entwurf der Petition zur Diskussion stellen.

Ziel muss aus meiner Sicht sein, dass auch in Deutschland die Führerscheinklasse B1 eingeführt wird. Damit verbunden sind allerdings auch sicherlich einige Anforderungen an die Ausbildung und die Führerscheinprüfung. Auch wenn es aus meiner persönlichen Sicht ausreichen würde, die Voraussetzungen der Klasse A1 unverändert auf die Klasse B1 zu übertragen und vielleicht ein paar Pflichtstunden auf dem Twizy zu etablieren, werden das die Fahrlehrerverbände vielleicht ganz anders sehen. Obwohl genau das in der Klasse AM bereits etabliert ist.

Bis dahin bitte ich noch um ein wenig Geduld.

Im Übrigen bringt es die Aussage von Challenger auch aus meiner Sicht auf den Punkt. Ich bestimme dann am Ende, was der Junior für ein Fahrzeug zur Verfügung hat und das wird dann sicherlich kein Stinker-Quad sein.

Liebe Grüße


Alex

AlexDL schrieb: Liebe Twizynauten,

.........
Ich bestimme dann am Ende,

noch...

was der Junior für ein Fahrzeug zur Verfügung hat .........

gewöhn Dich dran, daß sich das verdammt schnell ändert... um so leichter fällt es Dir

Also meine Kinders sind mit 45-50 km/h immer gut gefahren. Und waren auch nicht länger unterwegs wie ein schnelleres Fahrzeug. Und mit 80-90 km/h aus der Kurve zu fliegen ist wesentlich unangenehmer als das mit 45 km/h der Fall ist. Was andere Verkehrsteilnehmer bei diesen vermeintlich langsameren Verkehrsteilnehmern an Ängsten verursachen sollte dazu bei tragen das diese sich ebenso benehmen. Denn nur wer selber mal ein Fahrzeug mit KFZ-Zulassungsbeschränkung bewegt hat der hat es wirklich mal gesehen das der 911 nicht wirklich schneller ist. Und wenn man auf dem Zweirad nicht gerade von einem 40Tonner überrollt wird bleibt es bei angepasster Kleidung meist bei kleinen Blessuren. Aber auch einer Errinnerung daran und das so etwas nicht mehr passiert. Das Vertrauen in das eigene Können wächst. Aber wer mit 80 km/h sich ohne fremdes Einwirken um einen Baum gewickelt hat der wäre dankbar wenn sein Fahrzeug nur 45 km/h gekonnt hätte und er sich nicht von einem schnelleren Fahrzeug hätte "jagen" lassen. Und das Fahren begleitet mit 17 ist da echt was Gutes um die lieben Kleinen unter Aufsicht an höhere Geschwindigkeit zu gewöhnen.
Darum sehe ich es auch nicht als Notwendig an das Minderjährige allein schon schneller fahren sollten wie es ihre Erfahrung erlaubt.
Oder warum hat keines meiner Kinder den 125er Schein mit 16 gemacht? War gar nicht nötig da ja der 50er immer schnell genug war. Und der war halt auch ein Elektrischer. So ist mein Sohn vom 50er direkt auf den Vectrix umgestiegen.
Und auch Heute wo meine Kinder längst schon nicht mehr im Hause wohnen fahren sie die Fahrzeuge die der Papa für gut befunden hat.
Gruß Uwe

Ihr solltet eher die österr. Lösung wählen. Quad für Kids-das wäre für mich ein noch größeres no Go wir Moped. Mit 16 kannst sicher Auto fahren, wir sind da auch schon tausende km gefahren. Dies einfach zur Machbarkeit.

Beimuns sieht es so aus. : L17. Du kannst bereits vor 16 (glaub 3 Monate vorher) den B-Throriekurs absolvieren. Es sind einige Fahrstunden (weiß nicht mehr wieviele) vorgeschrieben. Nach dem Kurs und den Fahrstunden (unsere Tochter war noch nicht 16) muss ein Familienmitglied 2000 km mitfahren. Die Prüfung (Theorie und Praxis) kann dann abgelegt werden und mit 17 kann dann frei, ohne Begleitung gefahren werden. Die beste Schulung und Praxis die man sich vorstellen kann! Dann kannst echt mit 17 sagen-fahr los!

45 auf öffentlichen Straßen mit dem Twizy- ich hätte Angst, also würde ich meine Kinder aich nicht fahren lassen. Da noch lieber Moped.

Hallo Max,
wenn das alles so einfach wäre ...
Die Führerscheinklassen orientieren sich in A genauso wie in D an der europäischen Führerscheinrichtlinie. Dort ist eine Klasse B1 vorgesehen, die es in A wohl, in D aber nicht gibt. Sie berechtigt u.a. zum Führen eine Fahrzeugs der Klasse L7E. Das wäre z.B. ein Twizy, aber eben nicht nur. Deine Tochter hat mit dem Twizy-Lappen sicherlich auch den Lappen für ein Quad. Was Du und ich aber offensichtlich nicht für unsere Kinder kaufen würden.
Das scheint mir aber gleichwohl der Grund des Widerstands in D zu sein. Denn das eröffnet eben auch das Führen von Quads mit sicherlich höherem Risiko als bei einem Twizy. Ein Quad im normalen Straßenverkehr ist aber imho immer noch sicherer als ein 125er Moped. Gefährlicher wird es da eher im Gelände. Aber auch dazu wird es hier sicherlich ein differenziertes Meinungsbild geben.

Ich kann mich trotzdem nicht damit abfinden, dass bei den 45ern der gleiche Schein für Moped und Twizy reichen soll und bei den 125ern dann auf einmal nicht mehr.
Deshalb werkele ich im Hintergrund auch weiter.

Grüße

Alex

Hallo

finde ich auch sinnvoll und absolut logisch - mein Sohn (erst 9) würde sich freuen wenn er mit 16 fahren darf!

LG

Liebe Twizynauten,
die aktuelle Berichterstattung in der "Motorwelt" hat mich ermuntert, das immer noch ungelöste Führerscheinproblem einmal an den ADAC heranzutragen.

Nachfolgend meine - vielleicht etwas lang geratene - E-Mail an den ADAC.

Ich werde über Reaktionen berichten.

Euch allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch!

Alex

Sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst einmal herzlichen Dank und Glückwunsch zu dem gelungenen Artikel in der Motorwelt zu einigen Leichtkraftfahrzeugen.
Ich selbst fahre seit gut zwei Jahren einen Renault Twizy 80 und habe die Entscheidung, für meine Pendelstrecke von Leichlingen nach Düsseldorf (rd. 30 km) mein Transportmittel „downzusizen“ bisher nicht bereut. Einbußen bei Komfort und Sicherheit – gerade jetzt im Winter – nehme ich dabei bewusst und billigend in Kauf. Ein Energieverbrauch von weniger als 10 kw/100km aus zertifiziertem Ökostrom verstehe ich dabei als meinen ganz persönlichen Beitrag zum Umweltschutz.

Schon seit einiger Zeit gibt es eine eingeschworene und gut vernetzte Gemeinschaft von Twizy-Fahrerinnen und -fahrern, die sich regelmäßig im Internet und bei gelegentlichen Treffen austauscht und dabei auch das eine oder andere Problem diskutiert, bei deren Lösung der ADAC behilflich sein könnte. Da dies zumindest in mittelbarem Zusammenhang mit Ihrem aktuellen Artikel steht, nutze ich die Gelegenheit, das auf diesem Wege anzusprechen und zu der einen oder anderen Aussage in Ihrem Artikel auch noch mal einen ergänzenden Aspekt einzuwerfen.

Dazu hole ich kurz aus:

Als Vater eines mittlerweile 15-jährigen Sohnes sehe ich mich zunehmend mit dessen Wunsch nach einem ersten Kraftfahrzeug konfrontiert. Wunsch ist dabei – wie nicht anders zu erwarten – ein 125er Leichtkraftfahrzeug, das in Deutschland leider nur als einspuriges Fahrzeug (Kraftrad) gefahren werden darf. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist mit dem Ellenator durch Umbau ein vergleichsweise kurioses Fahrzeug entstanden, das nur deshalb existiert, weil sich Deutschland bei der nationalen Umsetzung der Europäischen Führerscheinrichtline nicht dazu hat durchringen können, die von der EU vorgesehenen Möglichkeiten für zweispurige Fahrzeuge zu etablieren. Dass man damit aus einem stabilen Auto ein wackeliges Kanaldeckelsuchgerät macht, ist also nicht Ausdruck ingenieurischer Genialität sondern aus der Not bürokratischer Beschränkungen geboren. Ich freue mich gleichwohl darüber, dass hier jemand bemüht ist, ein „Auto“ für Jugendliche auf die Straße zu bringen, mache mich damit also keinesfalls über das Fahrzeug und seine Entwickler lustig.

Die Klassifizierung der Führerscheine in Deutschland richtet sich nach den Richtlinien 2006/126/EG und der zugrunde liegende 2002/24/EG sowie deren Umsetzung in nationales Recht. Artikel 4 Ziffer 4 Buchstabe a) eröffnet die Möglichkeit zur Schaffung einer Führerscheinklasse B1. Mindestalter wäre 16 Jahre für Fahrzeuge der Klasse L7e (Art. 1 Abs. 3 Buchstabe b)). Dieser Klasse entspricht der Renault Twizy mit dem „starken“ Motor und der Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, also das Fahrzeug, das ich fahre.
B1 ist nach der 2006/126/EG fakultativ und in Deutschland bisher nicht belegt.

Damit dürfen zwar Fahrzeuge wie der Twizy 45 ab 16 mit dem Führerschein AM gefahren werden, werden aber nicht nur von den betroffenen Jugendlichen sondern auch von anderen Verkehrsteilnehmern aufgrund der selbst innerorts indiskutablen Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h als mobiles Verkehrshindernis eingeordnet.
Während man mit ein und demselben Führerschein (AM) ein- und zweispurige Fahrzeuge fahren darf, fällt das mit A1 und dem hier nicht etablierten B1 für die Leichtkraftfahrzeuge leider auseinander.

Ein Ellenator liegt technisch nahe am Auto, darf aber mit einem „Motorradführerschein“ gefahren werden. Der Twizy 80 aufgrund seiner Zweispurigkeit hingegen nicht.

Das halte ich aus diversen Gründen für unzeitgemäß und nicht sachgerecht. Einen möchte ich hervorheben:

Sie haben völlig zu Recht in Ihrem Artikel darauf hingewiesen, dass die Sicherheit der Fahrzeuge deutlich hinter der von Automobilen zurückbleibt. Das will ich keinesfalls bestreiten. Für mich und insbesondere für Jugendliche sehe ich den Twizy aber eher als Alternative zum Motorrad denn als Alternative zum Auto. Hier haben Fahrzeuge der Klasse L7e allerdings aus meiner Sicht deutlich Vorteile gegenüber den 125er Motorrädern, die insbesondere von Jugendlichen mit 16 gerne gefahren werden.
Ich kann daher überhaupt nicht nachvollziehen, dass der Gesetzgeber seit Beginn meiner Führerscheinzeit in den 80er Jahren in diesem Bereich die Vorgaben in Bezug auf Hubraum und Leistung permanent gelockert hat, zugleich aber die Chance verpasst hat, die Mobilität von Jugendlichen auf deutlich sicherere Alternativen umzulenken.

Fahrzeuge wie der Twizy 80 wären dazu aus meiner Sicht ein geeignetes Angebot.

Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Sie im Rahmen Ihrer Verbandsarbeit darauf hinwirken könnten, dass auch in Deutschland die Führerscheinklasse B1 eingeführt wird. Ich persönlich würde es dabei für vertretbar halten, den Erwerb der Führerscheinklasse B1 grundsätzlich mit dem Erwerb der Klasse A1 zusammenzuführen und dabei ggf. Fahrstunden und Prüfung auch auf einem geeigneten zweispurigen Fahrzeug zu ermöglichen. Da die motorischen Anforderungen zur Führung eines L7e-Fahrzeuges sicherlich hinter denen eines A1-Kraftrades zurückbleiben, reicht auch meiner naiven Sicht hier vielleicht sogar die Ableistung von 1-2 Fahrstunden und die Prüfung auf einem A1-Kraftrad aus. Wie auch immer sollte sich das aber ohne großen Aufwand für den Gesetzgeber und die Fahrschulen umsetzen lassen. Der Ellenator zeigt ja bereits in der Praxis, dass das funktionieren kann.

Mit einer entsprechenden Initiative könnten Sie dazu beitragen, dass es für Jugendliche ab 16 eine echte Alternative zum 125er Motorrad gibt und damit das Unfallrisiko dieser Altersgruppe deutlich reduzieren. Zwar sind verfügbare Fahrzeuge aufgrund des engen Marktes vergleichsweise teuer, eine steigende Nachfrage könnte aber sicherlich positive Impulse auf den Markt und dessen Preise entwickeln. Ich halte daher mein Ansinnen nicht für ein Nischeninteresse. Mit Ihrem Artikel zeigen Sie ja zudem, dass Sie das ähnlich sehen.

Aufgrund der Länge und der Spezialität meiner Ausführungen halte ich meinen Brief eher nicht zum Abdruck als Leserbrief geeignet, würde mich aber freuen, wenn ich mit dem Autor des Artikels oder einem für Führerscheinrecht im ADAC zuständigen Kollegen zu meinen Überlegungen einmal ins Gespräch kommen könnte. Gegen eine sinnwahrende Kürzung meines Briefes zur Veröffentlichung als Leserbrief hätte ich zudem nichts einzuwenden. In den mehr als 30 Jahren meiner ADAC-Mitgliedschaft ist das mein erster Brief an meinen ADAC. Ich hoffe, Sie finden Gelegenheit, sich mit meinem Ansinnen zu beschäftigen.

Ihnen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ADAC wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr 2019.

Mit freundlichen Grüßen

+1!