Manschette Bremskolben vorne

Die vorderen Bremsen sind baugleich mit anderen Quads, bis auf die Entlüftungsventile an der anderen Seite. Renault hat in den Bereich nichts neu entwickelt. Dummerweise haben genau diese keinen zusätzlichen Staubschutz.
Bei den Velomobilen wird es wohl auch so sein, dass Standardteile verbaut werden.

Weil ich auch mehrere BMW-Roller habe, durfte ich dort auch schon hintere Bremssättel wechseln. Am 200er hat man die gleichen Bremssättel, wie am 125er. Am 125er halten sie ewig, aber am 200er sind sie nach 30.000 km total ausgeschlagen, weil der stärkere Motor wegen des anderen Hubs viel rauer läuft. Bei der verbesserten Version mit geschraubtem, statt geklemmtem Haltestift, wird der Stift beim Vibrieren des Motors angenäht, Bus er durch ist und wenn man nicht ständig kontrolliert, kann es passieren, dass man unterwegs die Bremsklötze verliert.
Premium ist also auch nicht immer besser.

Auch ich nutze da nur einfache Standardkomponenten am Rad... Sollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich schlecht nachvollziehen kann, was Renault sich bei der Bremse gedacht hat. Von Autos die billiger sind als der Twizy hab ich schon erheblich besser konstruierte Bremsen gesehen. Und ja, ich werde für meinen Umbau dort andere bremsen einbauen. Mit TÜV.

Oha, da habe ich aber eine interessante Diskussion verpasst...

Die Bremsanlage bzw. insbesondere die Bremssättel kann man aus meiner Sicht schon wirklich ruhigen Gewissens als Murks bezeichnen und hinterlässt bei mir den Eindruck, dass der Twizy schon mit der heißen Nadel gestrickt wurde oder, wenn man so möchte, bis zum Ende der Produktionszeit nie wirklich die Prototypenphase verlassen hat. Grad in Kombination mit dem doch verhältnismäßig hohen Kaufpreis ist das schon eine Frechheit. Für Nicht-Selbstschrauber wird das Teil damit realistisch gesehen einfach vollkommen unwirtschaftlich.

Das heißt nicht, dass ich den Twizy damit als Schrottkiste verdamme, ich mag ihn ja trotzdem und fahre ihn echt gern - aber die vielen Kinderkrankheiten, die bei Renault ja auch bekannt sein müssten, aber da eben einfach auf mangelndes Interesse stoßen, sind schon echt grausam.


So, genug Blabla, zurück zum eigentlichen Thema. Gestern habe ich das trockene Wetter mal ausgenutzt und mich an die Bremse gemacht.

So war die Situation vorher: (Leider habe ich kein Nachher-Video zum Vergleich gemacht).

Insgesamt war meine Bremse vermutlich noch recht harmlos. Der Kolben war schon etwas angegriffen, aber im Vergleich zu anderen, die ich gesehen habe, nicht annähernd so schlimm. Den Rost hätte ich sicherlich abschleifen können, da ich den Sattel schonmal in der Hand und das neue Set da liegen hatte, habe ich ihn direkt ausgetauscht.




Schlimmer sahen die Führungsbolzen aus. Auch die hätte ich sicher hinbekommen, aber auch hier das gleiche: wenn ich schonmal dabei bin...



Der Zylinder im Sattel sah ebenfalls noch gut aus. Die Dichtungen habe ich aber ebenfalls erneuert. Den Kolben habe ich anschließend mit reichlich Bremskolbenpaste eingesetzt, alles von außen so gut wie möglich mit Keramikpaste geschmiert und geschützt und neue Bremsbeläge von Bosch verbaut, auch wenn die alten noch ganz gut aussahen.

Jetzt schleift vorn nichts mehr Lediglich hinten rechts habe ich weiterhin ein leichtes pulsierendes Schleifgeräusch. Ich gehe davon aus, dass ich da irgendwo noch einen Rostpickel am Scheibenrand habe, den ich beim letzten Mal nicht richtig mitgenommen habe. Das werde ich bei Gelegenheit noch nachholen.

Nächste Baustelle werden der Warnblinkschalter sowie die Verriegelung der Handbremse werden - beides streikt ebenfalls zeitweise. Sollte zur HU im Mai zumindest funktionieren...