Nissan-Renault Chef Charlos Ghosn - Steuerhinterziehung?

Nachdem der ehemalige Nissan Chef und immer noch Renault Chef Charlos Ghosn wegen vermuteter Steuerhinterziehung seit Wochen in japanischer Untersuchungshaft sitzt, die Vorwürfe scheinen zumindest in Frankreich nicht erhärtet. Neben der Rettung von Nissan hat Ghosn einen großen Anteil daß Nissan und Renault stark bei der Elektromobilität vertreten sind.

Hier ein Bericht der nzz (Neue Züricher Zeitung) vom 14.12.2018

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‚Renault ringt um einen Plan für die Ghosn-Nachfolge
Beim Autokonzern sieht man keine Anzeichen für Rechtsverstösse bei der Bezahlung des in Japan inhaftierten Topmanagers. Im Verwaltungsrat scheinen es auch nicht alle gleich eilig mit der Umkrempelung der Führungsetage zu haben. Die Situation ist undurchsichtig.

14.12.2018, 15:03 Uhr
dba./(dpa) Die Bezahlung von Carlos Ghosn als Renault-Chef war laut einer internen Untersuchung rechtskonform. Zu diesem Schluss kommt eine Überprüfung für den Zeitraum von 2015 bis 2018, wie der Konzern am Donnerstag mitgeteilt hat. Welche Konsequenzen Renault aus der Affäre Ghosn ziehen wird, ist aber weiterhin unklar.

Renault hatte nach der Verhaftung Ghosns in Japan rasch eine kommissarische Führung eingesetzt. CEO ad interim ist Thierry Bolloré. Ghosn blieb aber offizieller Chef des Konzerns. Diese Führungsregelung habe der Verwaltungsrat nicht geändert, hiess es in der Mitteilung. Ghosn wurde nicht namentlich erwähnt, die Rede war vom «président-directeur général», wie sein Titel in Französisch lautet.
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Die Medienberichte über die Verwaltungsratssitzung sind jedoch widersprüchlich. So meldet etwa die Agentur Reuters, dass die französische Regierung die Suche nach einem möglichen Nachfolger für Ghosn aufgenommen habe. Der französische Staat hält 15,01% der Anteile an Renault und stellt zwei Mitglieder des 19-köpfigen Verwaltungsrats. Zudem habe Cherie Blair, unabhängige Verwaltungsrätin und Frau des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair, darauf gedrängt, die Frage nach dem Schicksal von Ghosn in dem Unternehmen bald zu klären...

Aber offenbar haben die besagten Quellen die Diskussion in einem falschen Licht dargestellt. Jedenfalls lieferte Reuters am Freitag eine Erklärung von Blair nach...

Heikler Zugang zu Unterlagen

Auch der Interimspräsident Philippe Lagayette schob am Freitag ein Statement nach, man habe nicht über die Nachfolge von Ghosn gesprochen. Gerüchte, es gebe innerhalb des Renault-Verwaltungsrates Unstimmigkeiten, wies er zurück.

So oder so: Abgeschlossen ist die Sache für Renault noch lange nicht. Die Untersuchung geht nun weiter. So soll etwa noch die Periode 2010 bis 2015 untersucht werden. Ein zentraler, aber auch heikler Punkt in der Aufklärung ist der Zugang der Franzosen zu den Untersuchungsunterlagen von Nissan. Hier haben die Renault-Anwälte zu Wochenbeginn laut der Zeitung «Les Echos» erstmals einen Einblick erhalten.

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Aufklärung wird eine externe Untersuchung des niederländischen Gemeinschaftsunternehmens Renault-Nissan B. V. sein und von dessen Rolle in der Verschleierung der fragwürdigen Zahlungen beziehungsweise Leistungen für Ghosn.

Der 64-jährige Ghosn sitzt seit mehreren Wochen in Tokio in Untersuchungshaft. Dem Ex-Topmanager des japanischen Renault-Partners Nissan wird vorgeworfen, gegen Börsenauflagen des Landes verstossen zu haben. Mitangeklagt ist seine frühere rechte Hand Greg Kelly, der ebenfalls in U-Haft sitzt. Ghosn hatte in den 1990er Jahren Nissan vor der Beinahe-Pleite gerettet.

Bei Nissan hat man sich derweil noch nicht auf einen Ersatz von Ghosn auf dem Posten als Chairman einigen können.‘

www.nzz.ch/wirtschaft/renault-ringt-um-e...plan-fuer-die-ghosn-nachfolge-ld.1444775

Dann bin ich mal gespannt ob er Japan verlassen kann (oder ob die ihn gleich wieder wegen etwas anderem einkassieren). Heise:

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'Ghosn: Gericht lehnt Haftverlängerung ab
20.12.2018 08:08 Uhr

Der in Japan wegen angeblicher Verstöße gegen Börsenauflagen festgenommene Ex-Verwaltungsratschef von Nissan, Carlos Ghosn, könnte in Kürze aus der Untersuchungshaft kommen. Das Bezirksgericht in Tokio lehnte einen Antrag der Staatsanwaltschaft auf eine weitere Haftverlängerung ab, sagte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag (20. Dezember 2018) in Tokio. Ghosn war am 19.
.. Doch selbst wenn Ghosn, der bei Nissans französischem Allianzpartner Renault weiterhin der Vorstands- und Verwaltungsratschef ist, nach seiner einmonatigen Untersuchungshaft frei kommen sollte, könnte ihn die Staatsanwaltschaft wegen anderer Vorwürfe erneut festnehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Renault hatte kürzlich erklärt, man habe bislang kein Fehlverhalten feststellen können. Ghosn soll japanischen Medienberichten zufolge die Anschuldigungen gegen ihn zurückgewiesen haben. ..'

www.heise.de/autos/artikel/Ghosn-Gericht-lehnt-Haftverlaengerung-ab-4257072.html

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An der in UK 'extrem beliebten' Cherie Blair liegt es sicher nicht wenn es frei kommt.

In Japan scheinen die ähnlich konsequent wie in Südkorea:

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‚Carlos Ghosn: Neue Vorwürfe gegen Ex-Nissan-Chef - manager magazin online
28.12.2018
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Warum Carlos Ghosn weiter in Haft bleibt
mit reuters, dpa
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Carlos Ghosn: Der ehemalige Verwaltungsratsschef von Nissan bleibt weiter in Haft

Anders als sein Mitangeklagter, der amerikanische Ex-Nissan-Manager Greg Kelly, muss der ehemalige Nissan-Verwaltungsratschef Carlos Ghosn den Jahreswechsel in der Haftanstalt verbringen. Grund dafür sind neue Vorwürfe gegen ihn. Ihm wird vorgeworfen, persönliche Verluste auf die Firma abgewälzt zu haben.

Seine ehemals "rechte Hand" Greg Kelly wurde indes am Dienstag gegen eine Kaution in Höhe von 70 Millionen Yen (632 000 Euro) auf freien Fuß gesetzt. Einen Einspruch der Staatsanwaltschaft wies das Gericht zurück. Kelly wies die Vorwürfe gegen ihn in einer Stellungnahme zurück und forderte einen Freispruch. Er sei krank ..

Ghosns Haft wurde angesichts der neuen Vorwürfe indes bis mindestens zum 1. Januar verlängert. Und Experten gehen angesichts der üblichen Praxis in Japan von einer weiteren Verlängerung um mindestens zehn Tage aus.

Die Staatsanwaltschaft wirft Ghosn nun zusätzlich vor, einer saudischen Geschäftsfrau Firmengelder zukommen gelassen zu haben, nachdem diese ihm aus einem persönlichen finanziellen Engpass herausgeholfen hatte, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise berichtete.

Demnach soll die fragliche Person Ghosn, nach dem bei diesem im Zuge eines Swap-Geschäftes Verluste von rund 16,6 Millionen Dollar aufgelaufen waren, dabei geholfen haben, dem Manager eine Zahlungsgarantie zu organisieren. Dafür soll sie im Gegenzug zwischen 2009 und 2012 in vier Zahlungen 14,7 Millionen Dollar an Firmengeldern erhalten haben. Wie es weiter heißt, soll Ghosn anfänglich sogar versucht haben, die Verluste direkt auf das Unternehmen abzuwälzen.

Eine Darstellung, der Ghosn aber offensichtlich widerspricht. Und die er als legitime Zahlungen darstellt - unter anderem für das Lösen von Probleme mit Händlern in Saudi-Arabien.

Die Staatsanwaltschaft selbst wollte sich offiziell nicht zu den konkreten neuen Vorwürfen äußern und verwies auf andauernde Ermittlungen. Ein Sprecher erklärte jedoch, die Tragweite nehme zu. Ghosn und Kelly waren am 19. November in Tokio wegen des Verdachts auf Verstoß gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Ghosns Einkommen beim Renault -Partner Nissan soll jahrelang zu niedrig angegeben worden sein.

Kelly darf Japan auch nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft nicht verlassen. Auch innerhalb Japans darf sich der Manager nur in bestimmten Gebieten bewegen.‘

https://www-manager--magazin-de.cdn.ampproject.org/v/www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/carlos-ghosn-neue-vorwuerfe-gegen-ex-nissan-chef-a-1245649-amp.html

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‚Carlos Ghosn: Schöpfer der Auto-Allianz sitzt im Gefängnis
Carlos Ghosn hat das zweitgrößte Autoimperium nach Volkswagen geschaffen. Mit Franzosen, Japanern und Koreanern. Doch einen Partner hat er unterschätzt – mit für ihn persönlich dramatischen Folgen.

Gesche Wüpper Stand: 08:18 Uhr
Für den in Japan in Untersuchungshaft sitzenden früheren Verwaltungsratschef des Renault-Partners Nissan, Carlos Ghosn, schwindet die Hoffnung auf eine baldige Freilassung auf Kaution Für den in Japan in Untersuchungshaft sitzenden früheren Verwaltungsratschef des Renault-Partners Nissan, Carlos Ghosn, schwindet die Hoffnung auf eine baldige Freilassung auf Kaution
Angeklagter Automanager: Carlos Ghosn wird beschuldigt, sein Einkommen über Jahre viel zu niedrig angegeben und damit Steuern hinterzogen zu haben
Dem Häftling geht es besser. Carlos Ghosn hat sich wenigstens von seinem Fieber erholt, teilte sein Anwalt in Tokio mit. Selbst öffentlich äußern kann sich der Automanager und frühere Verwaltungsratschef von Nissan nicht mehr. Der 64-Jährige sitzt in Untersuchungshaft in einem Tokioter Gefängnis. In einer winzigen Einzelzelle.
Fast ohne jeden Kontakt zur Außenwelt. Und ohne Heizung – wie das in japanischen Gefängnissen üblich ist. Und das wird sich anders, als das Ghosn und seine Verteidiger erhofft haben, vorerst nicht ändern.
Der schillernde Automanager, der weiterhin an der Spitze von Renault steht, muss im Gefängnis bleiben. Wohl noch wochenlang, vielleicht für Monate. Frühestens im März rechnen seine Anwälte damit, dass er auf freien Fuß gesetzt werde könnte. Ghosn hat Renault saniert, dann Nissan, den drittgrößten Autobauer Japans, gerettet. Und schließlich Mitsubishi vor dem sicheren Ende bewahrt.
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Ghosn war in Japan ein Star. Der erste ausländische Topmanager, der vom Tenno, Kaiser Akihito, mit einer Verdienstmedaille ausgezeichnet wurde. Jetzt ist er dort Staatsfeind Nummer eins. Der Eindruck jedenfalls entsteht, wenn man verfolgt, mit welcher Härte Staatsanwälte und Richter gegen den Automanager vorgehen. Zur letzten Anhörung vor Gericht war er in Handschellen und an einem Strick um den Bauch vorgeführt worden.

Ghosn wird vorgeworfen, Verluste aus Devisenabsicherungsgeschäften während der globalen Finanzkrise 2008 auf Nissan übertragen zu haben. Und er wird beschuldigt, sein Einkommen über Jahre viel zu niedrig angegeben und damit Steuern hinterzogen zu haben. Der Beschuldigte weist alle Vorwürfe zurück.
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Seit 19. November sitzt Ghosn in U-Haft. Sie ist mehrfach verlängert worden. An diesem Freitag hätte der Manager eigentlich aus der Untersuchungshaft entlassen werden müssen. Aber die Staatsanwaltschaft erweiterte die Anklage: Ghosn habe sein Einkommen auch von 2015 bis 2018 zu niedrig angegeben, und er habe sich mit der Abwälzung eigener Verluste des schweren Vertrauensmissbrauchs schuldig gemacht.

Nun kann er weiter festgehalten werden. Und dem Mann, der bis vor kurzem einer der weltweit wichtigsten Automanager war, droht inzwischen eine langjährige Haftstrafe. In seiner einsamen Zelle muss er sich nun auf eine umfangreiches Verteidigungsstrategie vorbereiten. Was schwer werden dürfte. Denn der Häftling darf so gut wie keinen Besuch empfangen, außerdem keinerlei Kommunikationsgeräte und Medien nutzen. Selbst Stift und Papier sind ihm verboten.
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Dem Manager war gelungen, woran Daimler unter Jürgen Schrempp scheiterte: Er hatte eine Welt AG geschaffen, ein Autoreich das von West- über Osteuropa bis nach Korea und Japan reicht. Das Erfolgsrezept dieser Triple-Allianz um Renault, Nissan und Mitsubishi mit fünf weiteren Unternehmen und Marken ist ihre Struktur, der lockere Verbund: ein Bündnis eigenständiger Partner. Der komplette Gegenwurf zu straff strukturieren Konzernen, die zentral geführt werden wie Volkswagen oder General Motors.

Ghosns Allianz ist eine Erfolgsgeschichte ohne Beispiel, sie verkauft nahezu so viele Pkw, wie der VW-Konzern, der nur einschließlich seiner Trucks größter Autokonzern der Welt ist. Doch der auf sich ausgerichtete Führungsstil Ghosns passte nicht zu der von ihm geschaffenen Autowelt aus angeblich gleichen Partnern. Und offensichtlich hat der Weltbürger Ghosn, der Mann mit Wurzeln in Frankreich, Brasilien und dem Libanon, die Grenzen der Globalisierung nicht erkannt.

Ghosn hat einen Megatrend verpasst
Die neu entfachte Sehnsucht vieler Menschen, auch Unternehmenslenker und Politiker, nach Bewahrung der nationalen Identität, danach, wieder „Herr im eigenen Haus“ zu sein. So wie in den USA unter Donald Trump oder wie bei den Brexitiers in Großbritannien. Oder wie nun eben in Japan. Nissan, so die Pläne dort, soll wieder ganz und gar japanisch werden. Und bei Nissan hatte man schon lange das Gefühl, von Ghosn und den Franzosen bei Renault dominiert zu werden.

Sie werfen dem Partner intern vor, Renault werde bevorzugt behandelt. Zum Beispiel wenn der Bau des Kleinwagens Micra aus einer indischen Nissan-Fabrik in ein Renault-Werk verlegt wird, um den französischen Standort zu sichern. Japanische Autokonzerne verteidigen sich hartnäckig und unerschrocken, wenn man dort glaubt, um seine Selbstständigkeit ringen zu müssen.

Die Erfahrung machte bereits Ex-Volkswagenchef Martin Winterkorn mit Suzuki. Der kleine Hersteller aus Fernost trotzte unter Unternehmenschef Osamu Suzuki nach einer Kooperation und Überkreuzbeteiligung mit den Wolfsburgern überraschend erfolgreich allen ihren Versuchen, ihn zu einer Art dreizehnten Marke des VW-Konzerns zu machen.

Der Aufstieg des Ingenieurs und Absolventen der renommierten École polytechnique in Paris beginnt Mitte der 1990er-Jahre mit der Sanierung des angeschlagenen Renault-Konzerns unter dem damaligen Konzernchef Louis Schweitzer. 1999 haben die Franzosen dank des Duos Schweitzer-Ghosn wieder so viel Kraft, dass Ghosn zur Rettung Nissan ausgesandt wird. In nur zwei Jahren bringt er den von Milliardenschulden und -verlusten erdrückten japanischen Autobauer wieder auf die Gewinnspur. 2001 wird Chosn Chef von Nissan, vier Jahre danach von Renault, schließlich Verwaltungsratschef von Mitsubishi.
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Er setzt fort, was Schweitzer angefangen hat, er kauft und bindet weitere Marken, zu Dacia kommt Lada. „Ghosns Taktik war es, totgeweihte Unternehmen zu übernehmen und in sein System einzugliedern“, sagt ein Branchenbeobachter. Ohne Ghosn würde es heute wohl weder Nissan, noch Mitsubishi oder Lada geben. Und Renault wohl nicht als unabhängiges Unternehmen.

Einschließlich der Nissan-Edeltochter Infinity sowie Datsun und Samsung Motors herrschte Ghosn über acht Marken. Und gemeinsam haben die nur, dass sie überwiegend schlichte Automobile bauen, keinen Premiumanspruch haben, kein Tamtam um die Marke machen, wie Wolfsburger.

Ghosn ist ein Organisator, ein Orchestrierer – kein Car Guy wie viele andere Autobosse. „In seiner Ignoranz für das Produkt Auto ist Carlos Ghosn dem ehemaligen FiatChrysler-Chef Sergio Marchionne ebenbürtig“, sagt ein Autoexperte. Entsprechend lieblos sind viele Modelle der beteiligten Unternehmen. Aber sie fahren in Summe Gewinn ein.

Was diese Allianz zusammenhält, sind Überkreuzbeteiligungen und gemeinsame Projekte. Diese sind das Erfolgsrezept – das Einmalige dieses Auto-Bündnisses. Die Hersteller schieben eine Kooperation nur an, wenn sie sich für alle Seiten rechnet. Marken-Gerangel und Eitelkeiten wie in anderen Konzernen gab es lange Zeit nicht und damit keine Reibungsverluste. Der Architekt dieser Allianz, Carlos Ghosn, machte so aus vielen Kranken einen gesunden und einen der größten Player im Autogeschäft. Und er war es, der maßgeblich diesen Verbund zusammenhält.
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Unterschiedlicher könnten die beteiligten Konzerne kaum sein, vor allem Renault und Nissan. Der französische Konzern ist durch die Eliten seines Landes und den Einfluss des Staats geprägt, der durch seine Anteile immer maßgeblichen Einfluss auf den Konzern hatte und hat.
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Nissan ist der mit Abstand erfolgreichste Partner dieser Allianz. Von den insgesamt rund zehn Millionen verkauften Pkw pro Jahr steuern allein die Japaner rund die Hälfte bei. Entscheidenden Einfluss in Ghosns Autoreich hat dennoch Renault.

Und das sorgt für Unmut bei den Japanern. Der französische Autobauer hält 43,4 Prozent des Nissan-Kapitals, während der japanische Konzern mit 15 Prozent an ihm beteiligt ist. Im Gegensatz zum französischen Staat besitzt Nissan keine Stimmrechte, während Renault bei Nissan mitreden darf.
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Als Emmanuel Macron im Jahr 2015, damals als Wirtschaftsminister, die staatliche Beteiligung auf 20 Prozent erhöhte, um mit weiteren Stimmrechten den Einfluss Frankreichs auf die Allianz zu sichern und Ghosn schließlich Pläne für eine Fusion von Renault und Nissan vorantrieb, war die Geduld der Japaner erschöpft.
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Es ging Ghosn also nicht vor allem darum, den Einfluss Frankreichs oder Renaults auf Nissan zu erhöhen. Ghosn ging es um Ghosn. Denn er wäre als Chef dieser Allianz gestärkt worden. Aber in Japan wollte man weder das, noch eine Fusion, noch mehr Macht für die Franzosen. Man wollte unabhängiger werden. Und das geht nur, wenn man den starken Mann zu Fall bringt.

Mit seinem Führungsstil und seinen Auftritten hatte es Ghosn den Japanern zunehmend schwer gemacht, ihn als Mann an der Spitze zu akzeptieren und leicht, ihn nun anzugreifen. Der gebürtige Brasilianer ist ein brillanter Redner, ein Entertainer und eine starke Persönlichkeit. Aber er weiß das auch. Und er ist eitel.

In Japan zählt Bescheidenheit
Gerade in Japan wirkt das Auftreten in glänzenden Anzügen und mit weiten Gesten herausfordernd. Seine gesamte Körpersprache, den stets emporgereckten Kopf und die rausgedrückte Brust, um größer zu wirken. Ghosn ist ein harter Arbeiter, aber auch ein Genussmensch und zeigt das auch. Zu den größten Tugenden japanischer Manager gehört aber bis heute Bescheidenheit.
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www.welt.de/wirtschaft/plus186944414/Car...er-Auto-Allianz-sitzt-im-Gefaengnis.html

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Eine verschärfte Form der Reisekostenabrechnung wenn man jemand los werden will? Oder hat er wirklich so viel Dreck am Stecken?

klausz schrieb: ‚
Eine verschärfte Form der Reisekostenabrechnung wenn man jemand los werden will? Oder hat er wirklich so viel Dreck am Stecken?

Das frage ich mich auch...ich überlege gerade, wie viele Manager VW noch hätte wenn deutsche Behörden ähnlich arbeiten würden.
Da können man in Wolfsburg im Knast einen eigenen VW-Flügel einrichten......

Wenn da was dran ist ..
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UPDATE 1-Ghosn received $9 mln improperly from Nissan-Mitsubishi JV -companies

* Probe finds Ghosn did not discuss pay with other board
members
* Ghosn detained in Tokyo since initial arrest on Nov. 19
* Allegations add pressure on Renault to cut ties with Ghosn

(Adds background on investigation)
By Naomi Tajitsu
TOKYO, Jan 18 (Reuters) - Arrested auto executive Carlos
Ghosn improperly received 7.8 million euros ($9 million) in
compensation from a joint venture (JV) between Nissan Motor Co
... and Mitsubishi Motors Corp..
A joint investigation found that Ghosn, ousted as chairman
from both automakers, was compensated by the Netherlands-based
JV without any discussion with two other board members, Nissan
CEO Hiroto Saikawa and Mitsubishi CEO Osamu Masuko.
Nissan holds a controlling stake in Mitsubishi Motors.
Ghosn, arrested and detained in Tokyo since Nov. 19, has
been indicted in Japan on charges of under-reporting his salary
for eight years through March 2018, and temporarily transferring
personal investment losses to Nissan during the global financial
crisis...
Ghosn denies the charges against him. ...
improper compensation to Ghosn by the JV and that Nissan was
considering filing for damages, citing a source. ...
Nissan said on Friday that it would consider ways to recover
the full amount from Ghosn, and Mitsubishi said it would
consider ways to hold him responsible.
The latest allegations are likely to add pressure on the
Japanese automakers' partner Renault <RENA.PA> to cut ties with
Ghosn. Unlike Mitsubishi and Nissan, Renault has kept Ghosn as
CEO and chairman, but its biggest shareholder, the French
government, has been urging it to replace him. ..
The French automaker holds around 43 percent of Nissan, the
biggest partner in the alliance by sales and which in turn holds
a non-voting 15 percent stake in Renault. Mitsubishi became the
smallest member of the three-way automaking alliance when Nissan
in 2016 took a 34 percent stake in the company...

(Additional reporting by ..‘

Perfektes ausländisch. Lohnt es sich, die Mühe zu machen, das alles zu lesen? Immerhin kein Japanisch, aber für mich viel zu langer Text. Was steht drin (kurz zusammengefasst)?

Hier ist ein Werkzeug, das sollte fürs erste reichen:
translate.google.com/translate?sl=en&tl=...arlos-ghosn-steuerhinterziehung%23165838
Bei Interesse kannst Du dann detaillierter schauen. Vielleicht bekommt es ja die deutschsprachige Presse auf die Reihe.

www.gmx.net/magazine/wirtschaft/carlos-ghosn-renault-chef-zurueckgetreten-33530634

Carlos Ghosn als Renault-Chef zurückgetreten
Aktualisiert am 24. Januar 2019, 08:46 Uhr

Carlos Ghosn galt als einer schillerndsten Manager der Auto-Branche. Nach zwei Monaten Untersuchungshaft in Japan ist der 64-Jährige nun auch bei Renault in Frankreich nicht mehr zu halten.

Der in Japan inhaftierte Auto-Manager Carlos Ghosn (64) ist als Konzernchef von Renault zurückgetreten. Kreise des Autoherstellers bestätigten am Donnerstag in Paris eine entsprechende Aussage von Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire. Der Verwaltungsrat von Renault wird um 10:00 Uhr zusammenkommen.

Der 64-jährige Ghosn war am 19. November in Tokio zusammen mit seiner früheren rechten Hand Greg Kelly wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Bis zu einem Prozess könnten noch Monate vergehen. Vor Gericht hatte der Top-Manager seine Unschuld beteuert.

Ghosn rückte 2015 an die Spitze von Renault

Der gebürtige Brasilianer Ghosn ist Architekt der Autoallianz aus Renault und der japanischen Hersteller Nissan und Mitsubishi. Er hatte 1999 von Renault kommend den Chef-Sessel bei Nissan übernommen, um den verschuldeten Konzern aus der Krise zu führen. 2005 rückte er dann auch an die Spitze von Renault.

Die Ablösung Ghosns in Frankreich kam nicht überraschend. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hatte zuvor mit deutlichen Worten eine Nachfolge gefordert. Es müsse eine neue Etappe geben, wenn Ghosn dauerhaft verhindert sei. Der Staat ist bei Renault ein wichtiger Spieler, er hält 15 Prozent der Anteile.

Ghosn hatte bisher ungeachtet der Anschuldigungen in Japan bei Renault den Titel Président-directeur général behalten. Der Traditionshersteller hatte aber bereits nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe in Japan Ghosns bisherigem Stellvertreter Thierry Bolloré vorläufig die Geschäftsführung übertragen. Renault stellte danach bei der Bezahlung Ghosns für die Jahre 2017 und 2018 keine Unregelmäßigkeiten oder Betrug fest. Weitere Untersuchungen für die Jahre davor laufen aber noch.
Ghosn bereits als Verwaltungschef von Nissan und Mitsubishi gefeuert

Renault und Nissan sind wechselseitig aneinander beteiligt. Nur wenige Tage nach seiner Festnahme war Ghosn von Nissan und Mitsubishi als Verwaltungsratschef gefeuert worden. Insbesondere in Frankreich gibt es Sorgen um den Bestand des von Ghosn aufgebauten und kontrollierten Auto-Imperiums.

Erst am vergangenen Freitag war bekanntgeworden, dass Ghosn unerlaubt Millionenbeträge von einer niederländischen Tochterfirma kassiert haben soll. Ghosn habe von dem niederländischen Gemeinschaftsunternehmen Nissan-Mitsubishi B.V. (NMBV) ohne vorgeschriebene Absprache mit den beiden anderen Vorstandsmitgliedern, Nissan-Chef Hiroto Saikawa und Mitsubishi Motors-Chef Osamu Masuko, rund 7,8 Millionen Euro Entschädigung erhalten, wie die beiden Renault-Partner bekanntgaben. © dpa

Ich sag's mal so, wäre er jetzt außer halb Japans, freiwillig würde er nicht mehr nach Japan reisen. Das ist mehr als eine Reisekostenabrechnung wenn man einen Mitarbeiter los werden will.

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'Automanager erneut verhaftet – Anwalt spricht von „Geiselnahme“
Stand: 07:31 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

Quelle: AFP/KAZUHIRO NOGI
Anfang März war der Automanager Carlos Ghosn aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Nun wurde er in Japan erneut verhaftet – es gibt neue Vorwürfe gegen ihn. ...
Der frühere Chef von Renault und Nissan, Carlos Ghosn, ist erneut verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft in Tokio hatte am frühen Donnerstagmorgen (Ortstzeit) zum vierten Mal Haftbefehl gegen den 65-jährigen Automanager erlassen. Er war erst kürzlich nach wochenlanger Untersuchungshaft gegen eine hohe Kaution freigekommen.
Die erneute Festnahme ist nach Ansicht von Ghosns Anwalt „extrem unangemessen“. Es sei vollkommen unverständlich, warum Ghosn jetzt erneut festgenommen werden müsse, sagte sein Anwalt.... Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft verglich er mit einer „Geiselnahme“.
Die Staatsanwaltschaft in Tokio ermittelt nach japanischen Medienberichten wegen weiterer Vorwürfe des schweren Vertrauensbruchs gegen Ghosn. Dabei soll es um den Missbrauch von Geldern des von Ghosn einst geführten Renault-Partners Nissan gehen, die dieser an einen Vertriebspartner im Mittleren Osten gezahlt haben soll. Ghosn hatte am Mittwoch eine Pressekonferenz für den 11. April angekündigt.
Ghosn, der Architekt des Autobündnisses mit Nissan, war in Japan am 19. November wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Tokio festgenommen worden. Zudem soll er private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben.
Auch Renault greift seinen früheren Konzernchef mit neuen Vorwürfen an. Auch dabei gehe es um Zahlungen an einen Vertriebspartner des Autoherstellers in der Region des Mittleren Ostens, wie Renault am Vortag mitteilte. Die Informationen seien bereits an die französische Justiz weitergegeben worden.'
www.welt.de/wirtschaft/article191322927/...-Neuer-Haftbefehl-gegen-Automanager.html

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Ich war der Meinung daß gestern in diesem Artikel auch noch der Vorwurf, er hätte Gelder an das Unternehmen seines Sohnes transferiert, drin Stand.

www.welt.de/wirtschaft/article204707538/...cht-aus-Japan-im-Instrumentenkoffer.html

Seine Millionen Kaution sind jetzt erst mal weg.....

Na ja, werden noch genug übrig sein.

Ich halte es immer noch für möglich, daß da gekränkte Eitelkeit der Japanesen durch den Versuch der noch engeren "Verschmelzung" von Renault und Nissan mit reinspielt.

Mal sehen, was da noch rauskommt.

Daß Manager ab einer bestimmten Machtfülle die Unterschiede zwischen mein und Dein nicht mehr so ganz genau nehmen ist man ja hinlänglich gewöhnt.

Scheinbar war er im Kontrabass Koffer
www.welt.de/wirtschaft/article204750184/...ucht-Vom-Automobilstar-zum-Gejagten.html

Schrill. Was mit Geld doch alles so geht...

taz.de/Ex-Autoboss-Ghosn-rechtfertigt-Flucht/!5651268/

Der Manager mit französischer, brasilianischer und libanesischer Staatsangehörigkeit warf der japanischen Justiz vor, nicht nach der Wahrheit zu suchen, sondern ein Geständnis erpressen zu wollen. Als Beweise nannte er seine 140 Tage in Einzelhaft, Befragungen von bis zu acht Stunden am Tag ohne Anwalt, das Verbreiten von falschen Behauptungen und das absichtliche Verbergen von entlastenden Informationen.
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Zugleich wies Ghosn alle vier Anklagepunkte der japanischen Justiz anhand verschiedener Dokumente als unbegründet zurück. Alle seine Bankkonten seien durchleuchtet worden, ohne dass die Strafverfolger illegale Zahlungen gefunden hätten.